1. Frau vor 150 Jahren am Großglockner

Zur Feier dieses Anlasses wurde auf der Franz-Josefs-Höhe eine Ausstellung eröffnet.
© grossglockner.at

V.l.n.r.: Andreas Zangl (Ausstellungsgestalter), Sepp Forcher, Gerlinde Kaltebrunner, Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Nicole Slupetzky (Vizepräsidentin ÖAV) und Dr. Johannes Hörl (Vorstand Großglockner Hochalpenstraße AG)

Die erste dokumentierte Besteigung des Großglockners durch eine Frau fand am 24. Juli 1869 durch die Alpinistin Mary Whitehead aus Großbritannien statt. Wahrscheinlich am 25. August desselben Jahres erreichte auch die Salzburgerin Anna von Frey den Gipfel. Diese zwei Ereignisse wurden zum Anlass genommen, auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe auf 2.400 m Seehöhe die Dauerausstellung „Berg, die (Substantiv, feminin) – Frauen im Aufstieg“ zu eröffnen. Die Kuratoren der Schau Sibylle Kampl, Andreas Zangl und Markus Meierhofer versuchten die Geschichten der Erstbezwinger gemeinsam mit dem Österreichischen Alpenverein (ÖAV) zu dokumentieren. Dabei stießen sie auf Gipfelbücher und andere Aufzeichnungen, die die Vermutung nahelegen, dass bereits vor diesen Daten von der Öffentlichkeit nicht beachtete Einheimische wie die Kalserin Elisabeth Hanser (30. Juni 1868) und Sidonia Theres Schmidl aus Heiligenblut (September 1857) den Berg erklommen. In der Ausstellung im zweiten Obergeschoss des Besucherzentrums geht es nicht nur um die Alpinpionierinnen aus aristokratischen und großbürgerlichen Kreisen, sondern auch um die Mägde und Kellnerinnen, die im 19. Jahrhundert aus den starren Konventionen ihrer Zeit ausbrachen.

An der Eröffnungsfeier der Ausstellung am 6. Juli 2019 nahm die Bergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner ebenso teil wie Landeshauptmann Wilfried Haslauer und ORF-Legende Sepp Forcher. Die Kärntner Nationalpark- und Frauenreferentin Landesrätin Sara Schaar meinte zu dem Anlass: „Es ist eine große Freude, zu sehen, dass endlich einmal auch die sensa­tionellen Leistungen alpiner Pionierinnen in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt werden. Die Geschichten dieser mutigen, zielstrebigen Frauen, egal ob sie privilegiert oder weniger privilegiert waren, werden durch diese Ausstellung lebendig. Und sie ermutigen Mädchen und junge Frauen dazu, ihren Weg zu gehen – auch abseits überholter Rollenbilder.“

PA/red

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