Air France-KLM warnt vor schwierigen Zeiten

Im vierten Quartal wird die Fluglinie weniger als 35 Prozent der Vorjahreskapazität anbieten.
© Pixabay

Airbus A 319 von Air France

Die französisch-niederländische Fluggesellschaft Air France-KLM warnte am 30.10. nach einem Milliardenverlust im Sommerquartal vor noch schwierigeren Zeiten. Die wieder zunehmenden Lockdowns im Kampf gegen die Coronapandemie würden die Passagierzahlen noch stärker einbrechen und das Kapitalpolster schneller schmelzen lassen, warnte Finanzchef Frederic Gagey. Im vierten Quartal werde Air France weniger als 35 Prozent der Vorjahreskapazität anbieten. 

Bei KLM sei die Lage nur wenig besser. Für die Sommermonate, in denen Airlines normalerweise am meisten Geld verdienen, stand bei Air France-KLM ein Betriebsverlust von 1,05 Milliarden Euro zu Buche.

Bei der Konkurrenz ist die Lage nicht besser: Die japanische Fluggesellschaft Japan Airlines sagte am Freitag für das laufende Geschäftsjahr einen Rekordverlust von umgerechnet mindestens 2,7 Mrd. Euro voraus und will Flugzeuge außer Dienst stellen. Im Sommerquartal flog sie einen Fehlbetrag von umgerechnet 760 Mio. Euro ein. 

Die British-Airways-Mutter IAG häufte zwischen Juni und September einen Betriebsverlust von 1,3 Mrd. Euro an. Kostensenkungen seien das oberste Ziel, um das Überleben des Konzerns zu sichern, sagte der neue Vorstandschef Luis Gallego am Freitag. Zur IAG-Gruppe gehören neben British Airways auch Iberia und Vueling aus Spanien sowie die irische Aer Lingus.

Wegen der zunehmenden Lockdowns im Kampf gegen die Pandemie wird die Lage für Airlines noch düsterer und die Kapitalpolster schmelzen dahin. „Die allmähliche Schließung der Grenzen ab der zweiten Augusthälfte und das Wiederaufflammen der Pandemie haben die Ergebnis stark beeinflusst“, sagte Air France-KLM-Chef Ben Smith. Die französisch-niederländische Fluggesellschaft hat nach staatlichen Rettungspaketen noch 12,4 Mrd. Euro an Liquidität. Doch allein zwischen Juni und September verbrannte sie 1,22 Mrd. Euro an Barmitteln.

Probleme mit Pilotengewerkschaft bei KLM

Derzeit hält die niederländische Regierung die Staatshilfen für den niederländischen Teil der Fluggesellschaft zurück, da die Pilotengewerkschaft von KLM den Verzicht auf Lohnerhöhungen bis 2025 abgelehnt hat, wie es in einer Aussendung heißt. KLM sollte vom Staat 3,4 Milliarden Euro an Unterstützung wegen der Corona-Pandemie erhalten. KLM werde nicht sofort Konkurs anmelden müssen, ergänzte Finanzminister Wopke Hoekstra. Die Reserven dürften aber nur noch ein paar Monate zum Überleben reichen.

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