Veranstalter unter Druck

Rewe Austria Touristik musste wegen Billigfliegern Urlaube im Sommer teils zu Schleuderpreisen anbieten.
© Pixabay

Billigairlines wie Laudamotion fliegen teilweise unter den Einkaufspreisen.

Zuletzt machte den Reiseveranstaltern eine Reihe von Airline-Pleiten zu schaffen, jetzt sind es die Billigflieger. „Vor einem Monat haben wir die Flugeinkäufe für nächstes Jahr abgesichert – wir kaufen zu Preisen ein, wo ich heute schon weiß, dass sie die Wizz, Lauda und AUA dann günstiger anbieten werden“, skizzierte Rewe-Austria-Touristik-Chef Martin Fast das Problem.
Heuer waren in Österreich extrem viele Flugüberkapazitäten am Markt. Das ruiniere die Preise und erschwere das Wirtschaften. „Wir mussten auch in der Hochsaison, also im Juli und im August, zu deutlich geringeren Preisen verkaufen“, so der Geschäftsführer des zweitgrößten Reiseveranstalters in Österreich (hinter der TUI). Das Taxi zum Flughafen koste mehr als der Flug.
Der extreme Preiskampf, den sich Low-Cost-Carrier wie Laudamotion, Ryanair, Wizz, Level und auch Easyjet derzeit im Ringen um Marktanteile in Österreich liefern, bringt Reiseveranstalter und Reisebüros wirtschaftlich unter Druck. Ein einfacher Flug nach Kreta koste die Airline beispielsweise etwa 100 Euro. „Die können nicht um 30 Euro fliegen“, so Fast. Die Billig-Airlines würden mit aller Gewalt in den Markt hereinpreschen. „Teilweise werden dadurch gesunde Unternehmen zugrunde gerichtet.“
Die Thomas-Cook-Pleite bringt aber Zusatzgeschäft und damit etwas Entspannung. Die Rewe Austria Touristik mit den Veranstaltermarken ITS Billa Reisen und Jahn Reisen habe dadurch etwa ihre Flugkapazitäten um 25 Prozent aufstocken können.

 

 

APA/red

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