Die deutsche AUA-Mutter Lufthansa rechnet nicht damit, dass sie den zum Verkauf stehenden Ferienflieger Condor tatsächlich übernehmen wird. “Es ist unwahrscheinlich, dass wir den Zuschlag für Condor erhalten”, sagte Lufthansa-Finanzchef Ulrik Svensson am Montag beim Kapitalmarkttag des Luftfahrtkonzerns in Frankfurt. Es gebe für einen solchen Deal mehrere Hürden.
So habe Condor eine alte Flugzeugflotte, was hohe Investitionen nach sich ziehe. Eine Eingliederung in die Lufthansa-Tochter Eurowings wäre zudem “komplex”.
Der finanzschwache Reisekonzern Thomas Cook (Neckermann Reisen) hatte seine Fluggesellschaften einschließlich Condor im Februar zum Verkauf gestellt, um Geld für Investitionen in Hotels und Digitalisierung zu erhalten. Die Lufthansa hatte Anfang Mai bestätigt, dass sie ein unverbindliches Angebot für Condor abgegeben habe, das sie auch auf die kompletten Airlines der Thomas-Cook-Gruppe erweitern könnte.
Allerdings rechnete Lufthansa-Chef Carsten Spohr damals schon mit kartellrechtlichen Auflagen der EU-Kommission als Wettbewerbsbehörde. Die EU hatte bereits die Übernahme noch größerer Teile der insolventen Air Berlin durch die Lufthansa aus wettbewerbsrechtlichen Gründen verhindert.
APA/red/TL