Das 49-Euro-Ticket für Deutschland beschlossen

Verkehrsunternehmen halten Einführung im Jänner für unrealistisch
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Mit dem 49-Euro-Ticket versucht Deutschland an der 9-Euro-Ticket anzuknüpfen

Nach dem Ende des Neun-Euro-Tickets in Deutschland, wurden Rufe der Bevölkerung nach einer Alternative immer lauter. Nun haben sich die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder am Mittwochabend auf die Nachfolgelösung, ein 49-Euro-Ticket, geeinigt – und dabei auch einen Kompromiss im Streit um die generelle Finanzierung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) gefunden. Dieser sieht nun vor, die sogenannten Regionalisierungsmittel, mit denen der deutsche Bund den ÖPNV in den Ländern mitfinanziert, um eine Milliarden Euro pro Jahr zu erhöhen. Von 2023 an sollen die Regionalisierungsmittel jährlich um drei Prozent erhöht werden. Bisher waren es 1,8 Prozent.

Geteiltes Echo

In der deutschen Verkehrsbranche stießen diese Lösungen am Donnerstag auf ein geteiltes Echo. Der Interessenverband Allianz pro Schiene lobte den Beschluss als “historischen Schritt” auf dem Weg zu einer modernen Verkehrspolitik, wie Verbandsgeschäftsführer Dirk Flege am Donnerstag mitteilte. “Es ist ein Riesenschritt fürs Klima und eine Richtungsentscheidung für die Verkehrswende, dass die Politik den ÖPNV nun tatsächlich leichter zugänglich, preiswerter und attraktiver machen will.” Auch die Deutsche Bahn äußerte sich erfreut über das geplante 49-Euro-Ticket. “Damit revolutionieren wir die Art, wie sich die Menschen in Deutschland im Alltag fortbewegen”, teilte die neue Vorständin für den Regionalverkehr, Evelyn Palla, mit.

Kritische Meinungen

Die Verkehrsunternehmen halten den Start des neuen Deutschland-Tickets im Nah- und Regionalverkehr im Jänner allerdings für nicht realisierbar. Es sei realistischer die Einführung auf den 1.März zulegen, sagte Oliver Wolff, Hauptgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Weiter heißt es, für eine Übergangszeit werde es das Ticket auch in Papierform geben.

Auch andere Verbände waren hingegen deutlich kritischer.  “Mit diesem Kompromiss wird nur kurzfristig der Druck aus dem Kessel genommen”, teilte etwa der Präsident des deutschen Bundesverbands Schienennahverkehr, Thomas Prechtl, mit.

APA/ Red.

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