Der Schnee von gestern

Kahle Schneisen in maroden Wäldern und teure Lift- und Beschneiungsanlagen, die viel Strom benötigen. Ist der Wintersport schon aus der Zeit gefallen?
©TVB Paznaun/Ischgl

Gehören Bilder wie diese bald der Vergangenheit an?

Dem Skisport schmilzt allmählich die Daseinsgrundlage weg. Selbst bei klimabewusstem Verhalten wird die Schneedecke in Österreich schon in den nächsten Jahrzehnten weiter abnehmen, das Gletschersterben ist nach derzeitigem Stand nicht zu verhindern. 

Anfang der 1960er-Jahre lag die Schneedecke in Österreich im Schnitt 40 Tage länger als heute. Der Klimawandel trifft mittlerweile alle 400 Skigebiete in Österreich, wenn auch nicht in gleichem Ausmaß. Vor allem die kleineren Skigebiete in Ostösterreich haben massive Probleme. Unter der Leitung der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) untersuchten Forschungseinrichtungen die Schneeentwicklung in Österreich bis zum Jahr 2100. Das Ergebnis grob zusammengefasst: Für alle Skigebiete unter 1.500 Höhenmeter wird es schwer bis unmöglich, einen Betrieb aufrecht zu halten, da auch die Herstellung von technischem Schnee immer schwieriger wird. Ohne globalen Klimaschutz nimmt die Dauer der Schneedecke in Lagen unter 1000 Meter bis zum Jahr 2100 um 90 Prozent ab. Somit gäbe es hier in einem durchschnittlichen Winter nur noch zwei Tage mit einer geschlossenen Schneedecke. 

Bei Einhaltung des Pariser Klimaabkommens geht die Schneedeckendauer bis 2100 „nur“ um 50 Prozent zurück. Damit wären in den tiefen Lagen Österreichs pro Winter zumindest acht Tage mit Schneedecke zu erwarten. Die Regionen von 1500 bis 2500 Meter Seehöhe umfassen den Großteil des Wintersports und Wintertourismus. Für diese Höhenlagen zeigt sich, dass ohne globalen Klimaschutz die Dauer der natürlichen Schneedecke bis zum Jahr 2100 um 25 Prozent abnehmen wird. Damit wären hier pro Winter nur mehr rund 160 Tage mit Schneedecke zu erwarten. Bei Einhaltung des Pariser Klimaabkommens würde die Schneedeckendauer bis 2100 lediglich um 10 Prozent zurückgehen. Damit wären hier pro Winter rund 190 Tage mit Schneedecke zu erwarten. Doch es ist nicht nur entscheidend, wie lange eine durchgehende Schneedecke vorhanden ist, sondern auch, ob die atmosphärischen Bedingungen für die technische Beschneiung in dieser Höhenlage weiterhin gegeben sind…

Von Ernst Müller

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