Tirol unter Vorkrisenniveau

Mit einem Minus von 2,5 Prozent bei den Ankünften bilanziert das Tourismusjahr 2022/23 noch unter jenem von 2018/19.

Tirol
Mario Webhofer/Innsbruck Tourismus

In Tirol wurden von 1. November 2022 bis 31. Oktober 2023 12,1 Mio. Ankünfte und 48,5 Mio. Übernachtungen registriert. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies zwar ein saftiges Plus von 15,4 Prozent beziehungsweise 11,8 Prozent. Um an die Vorkrisenzahlen anzuschließen, fehlt jedoch noch einiges.  Konkret 2,5 Prozent bei den Ankünften beziehungsweise 2,4 Prozent bei den Nächtigungen.

Zweischneidig entwickle sich der Sommer. 6,3 Millionen Gästeankünfte im Zeitraum Mai bis Oktober 2023 bedeuten ein Plus von 5,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Übernachtungen haben um 1,5 Prozent auf 22,8 Millionen angezogen. Das Nächtigungsergebnis sei damit das beste seit 1992, als Tirols Tourismus 23,4 Millionen Übernachtungen verzeichnete.

Zurückgegangen ist allerdings wieder die durchschnittliche Aufenthaltsdauer. Sie liegt nun bei 3,6 Tagen, was einem Minus von 0,1 Tag entspricht. Dafür wurde allerdings auch die Bettenanzahl reduziert, was schließlich zu einer höheren Auslastung führte. „Die Wertschöpfung beträgt nach einer Berechnung des MCI Tourismus 2,4 Milliarden Euro, was einem inflationsbereinigten Wachstum gegenüber dem Vorjahr von 1,9 Prozent entspricht“, konkretisiert Tirols Tourismuslandesrat Mario Gerber den Effekt.

Und er sieht noch einiges Potenzial im Sommer. Etwa beim Vergleich der durchschnittlichen Tagesausgaben von Tirols Urlaubsgästen. Während diese im Winter pro Tag im Schnitt 212 Euro ausgeben, sind es bei den Sommergästen 154 Euro.
Wichtigster Quellmarkt bleibt Deutschland. Mit 13,2 Millionen Nächtigungen schaffte man dort ein Plus von 0,1 Prozent gegenüber dem Sommer 2022. Österreicherinnen und Österreicher nächtigten in diesem Sommer 2,3 Millionen Mal in Tirol. Das entspricht einem kleinen Minus von 0,9 Prozent. Übernachtungen niederländischer Gäste legten hingegen leicht um 1,0 Prozent auf 1,7 Millionen zu. Die Übernachtungen Schweizer Gäste blieben mit 1,3 Millionen und einem kleinen Plus von 0,1 Prozent annähernd konstant. Damit stammen rund 81 Prozent der Übernachtungen im Sommer aus den vier wichtigsten Märkten Deutschland, Österreich, Niederlande und der Schweiz.
Während der Sommer 2023 gemessen an den Ankünften mit 6,3 Millionen vor dem Winter 2022/23 mit 5,8 Millionen Ankünften liegt, zeigt sich bei den Übernachtungen ein entgegengesetztes Bild: 22,8 Millionen Übernachtungen im Sommer stehen 25,7 Millionen im Winter gegenüber. Entsprechend verhält sich auch die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Tiroler Gäste: Diese betrug in der vergangenen Wintersaison 4,5 Tage, in der abgelaufenen Sommersaison hingegen 3,6 Tage. Über das Tourismusjahr 2022/23 betrachtet, lag dieser Wert bei 4,0 Tagen.

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