AMS weist Massenkündigung ab

Die Ryanair-Tochter Laudamotion will weiterhin den Betriegsrat nicht anerkennen.
@VIE20112018_Foto_Lukas_Egger_Helirescue

Lauda-Crew in guten Zeiten mit Airport-Vorstand Jäger

Mit welch dreister Unverfrorenheit das Ryanair-Management mit seinen Mitarbeitern, dem Bord-Personal und den Piloten verfährt, musste FaktuM bereits des Öfteren berichten. Doch dieser Tage entwickelt sich die Laudamotion zum Musterbeispiel im negativen Sinne, wie eine Airline das Coronavirus nutzt, um den eigenen Mitarbeitern gesetzeswidrig zu drohen, den Betriebsrat unter Druck zu setzen und die gesetzlichen Schutzbestimmungen der Mitarbeiter auszuhebeln.

Während man bei Austrian Airlines vorbildlich die Mitarbeiter für Kurzarbeit angemeldet hat, kam es bei Laudamotion aufgrund der drastischen Forderungen des Managements zu einer heftigen Auseinandersetzung mit dem Betriebsrat. Die österreichische Ryanair- Tochter setzte daraufhin ihre Drohung, die 550 Mitarbeiter zur Kündigung anzumelden, um. Und agiert damit in Brechstangen-Manier. Selbst die Gewerkschaft versuchte man unter Druck zu brechen.

Airline darf Mitarbeiter auch nach Ablauf der Frühwarnfrist nicht kündigen

Nun hat das Arbeitsmarktservice der Massenkündigung der Ryanair-Tochter eine Absage erteilt. Das gaben der Betriebsrat sowie die Gewerkschaft vida am Donnerstagabend (2.4.2020) unter Berufung auf den entsprechenden AMS-Bescheid bekannt. Demnach hat das AMS sämtliche Kündigungen der rund 550 Mitarbeiter, die beim Frühwarnsystem angemeldet wurden, zurückgewiesen. Das heißt, die Airline darf die Mitarbeiter auch nach Ablauf der Frühwarnfrist von 30 Tagen nicht kündigen.

Der Betriebsrat, der von der Geschäftsführung nicht anerkannt wird, erklärte, dass die Ablehnung durch das AMS genau damit zusammenhänge. Der Betriebsrat müsse nämlich laut Gesetz in die Anmeldung zum AMS-Frühwarnsystem eingebunden werden. Und: Es würden alle Indizien dafür sprechen, dass es einen handlungsfähigen Betriebsrat gibt, “bis allenfalls ein Gerichtsurteil die Nichtigkeit feststellen würde”, wie es hieß.

Laudamotion hatte die 550 Mitarbeiter in Österreich vorsorglich zur Kündigung angemeldet, weil sich auch der Antrag auf Kurzarbeit wegen der Nicht-Anerkennung des Betriebsrates spießt. Die Kurzarbeit für die Piloten und Flugbegleiter ist nach wie vor nicht genehmigt. Ein Termin am 1. April beim AMS fand ohne dem Management der Airline statt. Das Unternehmen sei aufgefordert, die fehlenden Informationen beim AMS nachzureichen, so der Betriebsrat.

Endlich ein Ende finden sollte, dass Laudamotion in der durch das Coronavirus ausgelösten wirtschaftlichen Krise weiterhin hunderte Beschäftigte als Druckmittel nutzt. Das forderte auch der Staatssekretär im Verkehrsministerium, Mag.Magnus Brunner, in einem noch nie dagewesenen Appell an die Laudamotion und ihre irische Mutter Ryanair. Er sieht im neuen Kurzarbeitsmodell die richtige Antwort auf die Krise.

APA/red (VzH)

Gefällt Ihnen der Beitrag?
Facebook
Twitter
LinkedIn
Telegram
WhatsApp
Email
WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner