Stellvertretend für die Regionalflughäfen bat FaktuM Bettina Ganghofer, Geschäftsführerin des Salzburger Airports (SZG), um ein Statement zum neuen Regierungsprogramm.
FaktuM: Das türkis-grüne Regierungsprogramm enthält auch Punkte, die die Flughäfen und die Luftfahrt betreffen. Was sagen Sie dazu?
Ganghofer: Zunächst freue ich mich, dass wir ein Regierungsprogramm haben, an dem wir uns orientieren können. Für uns als Bodenverkehrs-Infrastruktureinrichtung sind klare Verhältnisse bei den Verantwortungsbereichen der einzelnen Ministerien wichtig und wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit den verantwortlichen Stellen. Ich wünsche der neuen Bundesregierung viel Erfolg.
FaktuM: Vorgesehen ist z.B. eine Anhebung der Ticketabgabe für Kurz- und Mittelstrecke. Ist es aus Ihrer Sicht in Ordnung, wenn Fliegen in Zukunft teurer wird?
Ganghofer: Prinzipiell legen die Fluggesellschaften die Preise fest. Es gibt natürlich Steuern, Gebühren und Abgaben. Wenn mehr Geld in Form von Flugverkehrsabgaben erwirtschaftet wird, sollte dies sinnvollerweise in die Forschung im Bereich Luftverkehr zur Verbesserung der Klimas investiert werden. So kann man für die Umwelt und die Menschen am meisten für die Zukunft bewegen.
FaktuM: Welche Punkte im Regierungsprogramm sehen Sie kritisch – wo wird man in den nächsten Monaten „aufpassen” müssen?
Ganghofer: Bei den gleichen Hauptthemen, wie zuvor genannt. Es werden noch weitere Fluggesellschaften in Europa Insolvenz anmelden. Die Konsolidierung nimmt damit noch weiter zu – Stichworte Brexit und schwächere Wirtschaftsentwicklung in Europa.
FaktuM: Welche Rolle spielt dabei die Konkurrenzsituation mit benachbarten Flughäfen?
Ganghofer: Es ist eine Fehleinschätzung, sich bei der Analyse auf benachbarte Flughäfen zu fokussieren. SZG steht mit über 500 europäischen Flughäfen in Konkurrenz. in der unmittelbaren Nachbarschaft ist es im Wesentlichen nur München. Unsere Stärken liegen in einem großartigen Einzugsgebiet, einem hervorragenden Flugangebot und den kurzen Wegen.
red
