Ein Blick in die Zukunft des Tourismus

Andreas Reiter, ZTB Zukunftsbüro, Wien, zu seinen Visionen für das Jahr 2050.
© ZTB Zukunftsbüro

FaktuM: Was erwarten und erhoffen Sie sich für die Tourismusbranche im Jahr 2050?

Ritter: Ich wünsche mir, dass so manche dunklen Prophezeiungen sich als Irrtum erweisen. Und vor allem, dass uns die Neugier erhalten bleibt, zu erfahren, was sich hinter dem Horizont verbirgt. Die westliche Welt lebt aktuell in einem Zeitalter der Dekadenz, der Hysterie, Infantilität und Verzagtheit. Fleischscham, Autoscham, Flugscham, Sportscham….  

Warum ich da immer noch Reiseveranstalter bin? Weil ich überzeugt bin, dass nichts den persönlichen Kontakt mit anderen Ländern und fremden Völkern zu ersetzen vermag. Nur wer sich die Welt anschaut, wird sich der eigenen Wurzeln bewusst. Reisen werden also auch in den kommenden Jahrzehnten meine Passion und mein Geschäft sein – in einer sich wandelnden Welt.

FaktuM: Wenn Sie an das Jahr 2050 denken, welche Formen des Reisens sehen Sie in Ihren kühnsten Fantasien? 

Ritter: Abenteuertrips zum Mond und Mars für Privatpersonen. Tiefseeyoga mit Riesenkalmaren. Das war jetzt ein Scherz! Definitiv wird es aber klimaneutrale Reisen mittels Zeppelinen rund um die Welt geben – mit unserer Firma „Das fliegende Hotel“ werden wir mit von der Partie sein. Natürlich wird eine künstliche Realität – als Fluchtmöglichkeit vor dem Alltag – eine immer größere Rolle spielen. Allein schon, um all jene bei Laune zu halten, die im „Real Life“ nicht mithalten können. Grundsätzlich werden sich zwei aktuelle Trends weiter zuspitzen: Zum einen die Verbilligung und Vermassung von „Urlaubsträumen“ und zum anderen die immer spezieller werdenden Individualreisen für ausgefallene Ansprüche einer Klientel, die sich diesen Lifstyle leisten kann.

Red

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