Ferienflieger Condor bleibt in der Luft

Die deutsche Tochtergesellschaft von Thomas Cook hält den Betrieb aufrecht.
© Condor

Boeing 757-300 von Condor

Der von der Insolvenz seines britischen Mutterkonzerns Thomas Cook bedrohte Ferienflieger Condor hat derzeit rund 240.000 Kunden auf Rückflügen gebucht. Der Flugbetrieb werde aufrechterhalten, bekräftigte ein Sprecher von Condor am Montag (23.9.). Nach Einschätzung des Luftfahrtverbands BDL gibt es derzeit allerdings keine Notwendigkeit, gestrandete Urlauber nach Deutschland zurückzuholen. “Condor führt den Flugbetrieb regulär fort, daher gibt es keinen Bedarf, eine Rückholaktion vergleichbar mit Germania zu organisieren”, sagte ein Sprecher des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) am Montag. Deutsche Airlines hatten bei der Insolvenz der Fluggesellschaft Germania im Februar mitgeholfen, Passagiere aus dem Ausland zurückzuholen.

Der britische Reisekonzern Thomas Cook musste in der Nacht zum Montag Insolvenz anmelden („Faktum“ berichtete darüber). Condor gehört der Thomas Cook Group Airlines Ltd, die wiederum der Holding Thomas Cook Group gehört. Jede Geschäftsführung entscheide selbst, ob sie ihren Betrieb aufrechterhalten könne, erklärte der Condor-Sprecher.

Der Ferienflieger transportiert nicht nur Kunden von Thomas Cook, sondern auch von anderen Reiseveranstaltern sowie Individualreisende. Condor könne Kunden des Reiseveranstalters Thomas Cook, die ab heute in Urlaub fliegen wollten, nicht mehr annehmen. Grund ist, dass die deutsche Thomas Cook GmbH ab Montag nicht mehr gewährleisten kann, Reisen durchzuführen. Davon sind nach Angaben der GmbH rund 21.000 Kunden betroffen, die am Montag oder Dienstag ihre Reisen antreten wollten.

Condor will von der deutschen Regierung einen Überbrückungskredit von rund 200 Millionen Euro. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Montag aus Regierungskreisen. Dieses “Unterstützungsersuchen” werde derzeit intensiv geprüft. Condor hatte erklärt, einen staatlich verbürgten Überbrückungskredit beantragt zu haben, um “Liquiditätsengpässe” zu verhindern.

APA/red

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