Flughafen Hamburg schließt sich kurzfristig dem Streik in Berlin an

Drei AUA-Flüge nach Wien gestrichen - Streiks an beiden Flughäfen dauern den ganzen Tag
© APA

Nicht nur in Berlin, sondern auch am Flughafen in Hamburg wird heute, Montag, gestreikt. Im Hamburg hat die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten des Abfertigungsdienstleisters Aviation Handling Services Hamburg GmbH AHS kurzfristig zum Streik aufgerufen. Das Unternehmen fertigt unter anderem Check-in und Boarding der AUA-Flüge ab – drei AUA-Flüge nach Wien sind daher ausgefallen, geht aus der Information des Flughafens Wien hervor. Die Eurowings-Flüge finden hingegen statt.

Die Beschäftigten der AHS sollten sich am Montag ursprünglich um 84 Abflüge kümmern. Aufgrund des Warnstreiks könne es bei den von AHS betreuten Flügen zu weiteren Streichungen und deutlichen Verzögerungen kommen, teilte der Flughafen mit. Insgesamt hatten alle Fluggesellschaften heute in Hamburg 160 Abflüge geplant. Flüge, die von anderen Service-Unternehmen betreut werden, sind nicht betroffen. Auch Ankünfte laufen voraussichtlich wie geplant.

Am Flughafen Berlin-Brandenburg hat der angekündigte Warnstreik der Gewerkschaft Verdi beim Sicherheitspersonal wie angekündigt begonnen. Am Montag ab 3.30 Uhr legten zahlreiche Beschäftigte im Luftsicherheitsbereich, in der Fluggastkontrolle und der Personal-und Warenkontrolle die Arbeit nieder, wie Verdi-Gewerkschaftssekretär Enrico Rümker bestätigte. Bereits kurz nach der Warnstreikankündigung hatte der Flughafen mitgeteilt, dass am Montag keine Passagierflüge abheben werden. Ausfallen werden auch sieben Flüge zwischen Berlin und Wien.

Nicht nur in der großen Halle des Terminals 1 wird es deshalb ungewöhnlich ruhig bleiben. Auch einige geplante Landungen fallen aus. Verdi hat die Beschäftigten aufgerufen, die Arbeit bis Mitternacht niederzulegen. Die Gewerkschaft will damit den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, mit denen sie über Zuschläge für ungünstige Arbeitszeiten etwa am Wochenende und über Regeln zur Entlohnung von Überstunden verhandelt. Die Aktion am Hauptstadtflughafen reiht sich ein in eine inzwischen lange Liste an Streiks vor allem im Verkehr in den vergangenen Wochen. Zuletzt wurden am Donnerstag, Freitag und Samstag Flughäfen bestreikt, die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft legte zudem am Freitag stundenlang den Bahnverkehr bundesweit lahm.

Der BER selbst wird zum dritten Mal im laufenden Jahr bestreikt, an weiteren Tagen waren die Passagiere am BER von Arbeitsniederlegungen an anderen Flughäfen indirekt betroffen. Beim Ausstand Mitte März fielen – wie jetzt auch – sämtliche Abflüge von Passagierflügen aus, beim Warnstreik Ende Januar hatte auch kein Flugzeug am BER landen können.

“Wir fordern den BDLS (Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen) noch einmal nachdrücklich auf, am 27. und 28. April ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen und nicht weiter auf Zeit zu spielen, sonst drohen weitere Streiks im Luftverkehr im Mai und an Pfingsten”, sagte Wolfgang Pieper von der Gewerkschaft Verdi am Samstag zum laufenden Tarifkonflikt. Der Flughafenverband ADV kritisierte den Arbeitskampf als überzogen und rief zu einer schnellen Lösung am Verhandlungstisch auf.

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