Gewerkschaft kritisiert Umbaupläne von Airbus

IG Metall befürchtet Abspaltung und Zerschlagung zulasten tausender Arbeitskräfte.
© Pixabay

Gewerkschaft organisiert Widerstand gegen geplanten Umbau bei Airbus.

Wie FaktuM.at berichtete plant der Flugzeughersteller Airbus eine industrielle Neuaufstellung. Nun gibt es dafür heftigen Gegenwind von Seiten der Gewerkschaft.

Optimierung auch innerhalb bestehender Strukturen möglich

Deutschlands größte Gewerkschaft, IG Metall wolle sich mit aller Macht gegen die Pläne des Managements stellen. „Wir werden das nicht mitmachen“, sagte der Bezirksleiter der IG Metall Küste, Daniel Friedrich. Auf längere Sicht gesehen würden durch die Pläne Entgeltkürzungen sowie ein Verkauf der Tochtergesellschaften drohen. Airbus wolle durch die industriellen Umbaupläne die Produktionsabläufe optimieren. Laut Friedrich wäre diese Optimierung auch innerhalb der bestehenden Strukturen möglich. Der Plan von Airbus sei es in Deutschland und Frankreich neue Unternehmen zu gründen, die vollständig zu Airbus gehören. Außerdem wolle man eine neue Einheit mit Sitz in Deutschland gründen, die sich auf die Fertigung von Einzelteilen und Kleinkomponenten konzentriert. Die IG Metall meine, dass von der Planung gut 10.000 Beschäftigte betroffen wären. Airbus begründete sein Vorgehen damit “schlanke und effiziente Strukturen in der Wertschöpfungskette schaffen zu wollen“. IG-Metall-Vorstandsmitglied, Jürgen Kerner betone, dass man dieses Vorhaben gerne mitgestalte, aber nur wenn dies auch den Standorten und den Beschäftigten bei Airbus zugutekommt. Gegen eine Zerschlagung der Standorte würde man sich aber wehren. Die Gewerkschaft verlange dafür Unterstützung von der Bundesregierung.

Benachteiligung gegenüber Frankreich befürchtet

Alarm löste bei der Gewerkschaft ein Statement des Airbus-Vorstandschefs, Guillaume Faury aus. In diesem heiße es, dass bezüglich der geplanten Einzelteilfertigung in Deutschland derzeit verschiedene Eigentümerstrukturen geprüft werden, um die bestmögliche Lösung zu finden. Da bei der französischen Teilefertigung anders verfahren werden soll, sehe die Gewerkschaft eine “Benachteiligung gegenüber Frankreich”. Die Covid-19-Pandemie hatte die Luftfahrtbranche hart getroffen. Daher hatte Airbus im vergangenen Jahr seine Produktion gedrosselt und die Streichung mehrerer Stellen angekündigt.

APA/red

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