Die Gewerkschaft Verdi hat vor einem Kahlschlag bei der Flugzeugwartung der Lufthansa Technik gewarnt. Die 100-prozentige Lufthansa-Tochter mit Sitz in Hamburg bestätigte am Donnerstag, dass sie die Stationen Bremen, Düsseldorf, Leipzig, Hannover sowie Teilbetriebe in Hamburg und Frankfurt nicht mehr fortführen will. Verhandlungen mit der Arbeitnehmervertretung zu Interessenausgleich und Sozialplan seien aufgenommen worden.
Arbeitsplätze bedroht
Im Wartungsbereich seien 780 von 1.350 Arbeitsplätze bedroht, erklärte Verdi-Sekretär Frank Hartstein. Er warf dem Lufthansa-Konzern vor, die wirtschaftlichen Probleme selbst herbeigeführt zu haben. Bereits vor der Coronakrise seien rund 2.500 Arbeitsplätze an den Drehkreuzen Frankfurt und München zur Lufthansa Airline verlagert worden. Hohe Fixkosten und Aufträge mit geringerem Volumen seien hingegen bei der Lufthansa Technik verblieben. In Folge dessen habe man Fremdaufträge verloren. Am Standort Düsseldorf habe zudem die Lufthansa-Tochter Eurowings ihren Wartungsauftrag an eine Firma außerhalb des Konzerns vergeben. Der Verdi-Vertreter forderte den Lufthansa-Konzernvorstand auf, die Entscheidungen zu korrigieren. Laut Hartstein dürften die unternehmerischen Entscheidungen zur Flugzeugwartung nicht gegen die Beschäftigten gerichtet werden.