”Grenzen” deuten und überschreiten

Kultur- und Kulinarik-Festival „Herbstgold” im Schlossquartier Eisenstadt
© Nancy Horowitz

Die Musiker der Haydn Philharmonie

Am 11. September 1989 wurde offiziell die Grenze zwischen Österreich und Ungarn nach fast 30 Jahren des “Eisernen Vorhangs” geöffnet,  ein wichtiges Datum in der Geschichte Europas. Und genau 30 Jahre nach diesem historischen Ereignis, wenige Kilometer von Eisenstadt entfernt, wird das „Herbstgold” – Festival 2019, das bis 22. September dauert, mit dem Hauptthema „Grenzen” im Schlossquartier Eisenstadt eröffnet.  Das Opening bestreitet die Haydn Philharmonie mit Werken aus den beiden Nachbarländern. Dem Themenkreis wird zudem in Liederabenden, mit Kammermusik und Jazz nachgespürt sowie die gemeinsamen Vorzüge der burgenländischen Landschaft und Kulinarik mit Einflüssen des Balkans und der Roma zelebriert.

Nicht zuletzt durch die Fürsten Esterházy und die von ihnen geförderten Künstler und Musiker wird eine gegenseitige Befruchtung der Kulturen, die schon Jahrhunderte eng verwoben waren, sichtbar. Freilich war auch die Grenze zwischen den Ländern politisch wie persönlich für viele Menschen schmerzhaft und einschneidend. Über die geographischen und politischen Grenzen hinaus will das zum dritten Mal veranstaltete Festival ihre Überwindung durch Kultur demonstrieren und sich Grenzerfahrungen auf verschiedenen Ebenen widmen. So überschreitet beispielsweise der Sänger Orpheus in Haydns letzter Oper “Orfeo ed Euridice” die Grenze des Totenreichs, um seine Geliebte wiederzufinden.

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