Griechische Inseln locken mit hohen Impfquoten

Teil der Regierungskampagne für die diesjährige Saison ist ein Impfangebot für Insulaner, das wohl rege angenommen wird.
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Im vergangenen Jahr war die Zahl der Gäste auf Milos um mehr als die Hälfte eingebrochen

Am Samstag wird in Griechenland offiziell die Tourismus-Saison eingeläutet – Gastronomen, Hoteliers und Ladenbesitzer erwarten sie mit Hoffnung und Bangen gleichermaßen. Auch wegen des Saisonstarts wird in den Urlaubszielen kräftig geimpft – um Touristen mit “covid-freien Inseln” zu locken.

Auf der Insel Milos etwa und anderen griechischen Eilanden könnten so in den kommenden Wochen Impfquoten von bis zu 90 Prozent erreicht werden – nicht zuletzt, weil die Menschen vom Tourismus leben, wie Konstantinos Makris, Chef des örtlichen Gesundheitszentrums, der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Tourismusbranche trägt 20 Prozent der griechischen Wirtschaftsleistung

Diese war im vergangenen Jahr wegen Corona um mehr als 75 Prozent eingebrochen. Die einzige Lösung scheint der Kampf gegen das Virus. “Wir haben wirklich alles für die Sicherheit sowohl der Einwohner als auch der Gäste getan”, sagt Dimitris Moraitis vom Hotelverband der Insel Milos.

Mediziner Makris ist dabei einer seiner wichtigsten Verbündeten. Er setzt auf Milos seit Wochen das von der Regierung beschlossene Sonder-Impfprogramm für die griechischen Inseln um. Athen hatte allen Inselbewohnern ein Impfangebot gemacht, um so auch Touristen zu locken. Nur große Eilande wie Kreta mit seinen rund 600.000 Einwohnern sind ausgenommen – dort wird wie auf dem Festland nach Alter und Vorerkrankung priorisiert.

“Die Nachfrage der Bürger ist enorm”, sagt Mediziner Makris. “Ich gehe davon aus, dass bis Mitte Juni mehr als 90 Prozent der Inselbewohner über 18 geimpft sein werden.” Auf Milos leben rund 5.000 Menschen, geimpft werden laut Makris rund 300 pro Tag. Andere Inseln geben ähnlich gute Prognosen ab und sind mit ihren Impfprogrammen sogar noch früher fertig, berichten griechische Medien.

“Elastische” Umbuchungs- und Storno-Politik

Im vergangenen Jahr war die Zahl der Gäste auf Milos um mehr als die Hälfte eingebrochen, sagt Gastronom Vassilis Papikinos. Nur dank der finanziellen Unterstützung der Regierung hätten Tavernen, Hotels und Geschäfte überlebt, sagt er. Auch aktuell liegen die Buchungen noch weit unter dem Wert vor Corona, ergänzt Hotelier Moraitis. Man reagiere darauf mit einer “sehr elastischen Umbuchungs- und Storno-Politik”. Hoffnung macht ihm, dass Deutschland diese Woche für Griechenland-Rückkehrer die Quarantänepflicht abgeschafft hat. “Das ist für uns wahnsinnig wichtig.”

Dennoch werden Griechen und Gäste sich auch künftig an etliche Corona-Auflagen halten müssen. So besteht in Griechenland zum Saisonstart weiterhin ein nächtliches Ausgangsverbot von 0.30 Uhr bis 5.00 Uhr. Auch müssen in Tavernen, Cafés und an bewirtschafteten Stränden die Tische und Liegen weit auseinander stehen. Die Einreise ist nur mit aktuellem PCR-Test oder einer seit mindestens zwei Wochen abgeschlossenen Impfung möglich.

APA/dpa/red

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