Große US-Fluglinien greifen nach Staatskrediten

Bei United Airlines könnten bis zu 36.000 Mitarbeiter gekündigt werden.
© Pixabay

Boeing 767-300 von United Airlines

Alle großen US-Fluggesellschaften wollen wegen der Coronakrise staatliche Kredithilfen in Anspruch nehmen. United Airlines, Delta Air Lines und Southwest Airlines gaben entsprechende Absichtserklärungen gegenüber der Regierung ab, teilte das US-Finanzministerium am 7. Juli mit.

American Airlines hatte vergangene Woche bereits ein Darlehen aus dem CARES-Programm zur staatlichen Unterstützung der Wirtschaft während der Pandemie vereinbart. Insgesamt greifen damit inzwischen zehn amerikanische Fluggesellschaften auf die Hilfe zu.

Die jüngsten Reisebeschränkungen innerhalb der USA könnten der Erholung des Flugverkehrs einen Rückschlag versetzen. So kündigte United Airlines einem Insider zufolge in einer Information an die Beschäftigten an, in dieser Woche werde es zur Anzeige vorübergehender Freistellungen kommen. Die Buchungen wären eingebrochen, nachdem die Bundesstaaten New York, New Jersey und Connecticut vor einer Woche 14-tägige Quarantänepflicht für alle Reisende aus Coronahotspots in den USA beschlossen hätten.

Die US-Regierung stellte im März dem Luftfahrtsektor 25 Milliarden Dollar an Krediten bereit. Mittel fließen außerdem aus einem Topf mit 25 Milliarden Dollar (22 Mrd. Euro) an Lohnkostenzuschüssen, die größtenteils nicht zurückgezahlt werden müssen. Die Kredite können bis Ende September beantragt werden. Ab 1. Oktober dürfen die Airlines Mitarbeiter entlassen oder zeitweise freistellen. Branchengewerkschaften erklärten kürzlich, es müssten weitere 32 Milliarden Dollar bereitgestellt werden, damit hunderttausende Beschäftigte bis Ende März ihre Jobs behielten.

United Airlines beabsichtigt, Flugbegleiter und Piloten abzubauen

Die US-Fluggesellschaft United Airlines könnte wegen der Coronavirus-Pandemie im Herbst bis zu 36.000 Mitarbeiter abbauen. Das Unternehmen müsse wegen der geringen Nachfrage dringend Kosten einsparen, erklärte United am 8. Juli. Die derzeitige Personalstärke könne nicht über den 1. Oktober hinaus beibehalten werden.

Deswegen werden nun 36.000 Mitarbeiter – darunter mehr als 15.000 Flugbegleiter und 2250 Piloten – darüber informiert, dass sie von einer Kündigung betroffen sein könnten. Das entspräche rund 38 Prozent der Belegschaft. Allerdings betonte United, nicht jeder Mitarbeiter, der eine Warnung erhalte, werde auch betroffen sein.

APA/red

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