IATA warnt vor hohen Flugkosten

Erholung der Luftfahrt wegen Delta-Variante nur sehr schleppend
© Pixabay

Der Dachverband der Fluggesellschaften (IATA) warnt davor, dass das Fliegen für Passagiere teurer werden könnte. Auf diese Tendenz deuteten saftige Preiserhöhungen von Flugsicherungsorganisationen und Flughäfen für ihre Dienste hin. Zudem kritisierte IATA-Chef Willie Walsh den Preis von PCR-Corona-Tests zum Fliegen. „Das ist Abzocke“, sagte er im Hinblick etwa auf die Preise in Großbritannien.

Außerdem schreckten die unterschiedlichen Regeln und Vorschriften für Flugpassagiere auch potenzielle Fluggäste ab. Laut Hemant Mistry, IATA-Zuständiger für Infrastruktur hätten die Flughäfen versucht die corona-bedingten Umsatzrückgänge mit enormen Zuschlägen wettzumachen. Die Zeche zahlten Fluggesellschaften und Passagiere. Die zusätzlichen Kosten könnten an einigen Flughäfen mehrere Mrd. Dollar im Jahr ausmachen. Flugsicherheitsdienste hätten für 2022 Preiserhöhungen von durchschnittlich 40 Prozent vorgesehen. In Europa lägen die Preiserhöhungen sogar teils über 50 Prozent.

Reiseregeln lockern

Walsh rief Regierungen auf, die Reiseregeln zu lockern. Die Vorkehrungen zeigten, dass von internationalen Passagieren keine größere Gefahr ausgehe. Er führte eine Statistik aus Großbritannien an. Dort seien seit Februar bei ankommenden Passagieren 1,3 Mio. PCR-Tests durchgeführt worden, und lediglich 1,6 Prozent seien positiv gewesen. Es gebe großen Nachholbedarf, sagte Walsh. Das zeigten Erfahrungen dort, wo Reisebeschränkungen gelockert wurden. „Der Appetit ist stark, aber er wird durch staatliche Restriktionen unterdrückt.“

Obwohl manche Flughäfen zu Beginn der Sommerferien mit langen Schlangen vor den Schaltern Schlagzeilen gemacht haben, kommt das internationale Fluggeschäft nach wie vor nicht richtig vom Fleck. Zwar steigen die Buchungen im Mai an, aber es gäbe noch immer erhebliche Verunsicherung bezüglich der Delta-Variante. Daher laufe die Erholung sehr schleppend. Nach den neuesten Zahlen lagen die internationalen Passagierkilometer noch rund 85 Prozent unter dem Niveau 2019. Im April waren es noch gut 87 Prozent. Die Zahlen für Juni lagen noch nicht vor. Bei inländischen Flügen beträgt der Unterschied zum Vorkrisenniveau 24 Prozent. In Russland und China werde schon mehr geflogen als vor der Krise, so der Verband.

APA/red

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