IHS-Studie: Personalmangel im Tourismus

Inklusive Fluktuation steigt der Bedarf auf 40.000 bis 60.000 Mitarbeiter.
© Angelika Zinzow / Fleming's Hotels

Der Mangel an Arbeitskräften in der Tourismusbranche ist akut und wird sich auch in Zukunft spürbar fortsetzen. „Setzt sich das Wachstum in den kommenden Jahren fort wie in den vergangenen Jahren, braucht 2023 alleine die Hotellerie bis zu 8.000 Mitarbeiter mehr pro Monat“, so Dominik Walch, Autor einer Studie des Instituts für Höhere Studien (IHS) im Auftrag der Österreichischen Hotellerievereinigung (ÖHV).

Darüber hinaus müssten noch die Mitarbeiter ersetzt werden, die die Branche in der Zwischenzeit verlassen. In Summe ergebe das einen zusätzlichen Bedarf von 40.000 bis 60.000 Mitarbeitern, so der Experte vom IHS. Dies inkludiere aber noch nicht den Bedarf in der Gastronomie, dieser müsse noch zusätzlich hinzugerechnet werden. In Zukunft werden laut Walch vor allem rückläufige Geburtenraten in den neuen EU-Mitgliedsländern sowie der zunehmende Bedarf an Arbeitskräften die Situation weiter erschweren.

Hinzu komme die hohe Fluktuation in der Branche sowie das Problem, dass die Leistungen nicht auf Vorrat produziert werden können, so die Präsidentin der ÖHV, Michaela Reitterer. Österreich sei mit dieser Problematik nicht alleine – auch in Deutschland, Südtirol und in der Schweiz leidet die Hotellerie unter akutem Fachkräftemangel.

Im Zuge der Ergebnisse der IHS-Studie stellte Reitterer diverse Forderungen an die Politik vor. Unter anderem will die ÖHV eine umfassende Lehrlingsoffensive, eine ernstzunehmende Lohnnebenkostensenkung, eine rasche Lohnsteuersenkung mit Fokus auf niedrige und mittlere Einkommen, Mobilitätsprogramme für Mitarbeiter und Arbeitszeitflexibilisierungen.

 

APA/red/DK

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