Immer mehr Gemeinden in Italien führen Tourismussteuer ein

Heuer Rekordeinnahmen von 679 Mio. Euro erwartet

Um ihre leeren Kassen aufzufüllen, führen immer mehr Gemeinden in Italien die Tourismussteuer ein. So wollen die italienischen Gemeinden dank dieser Steuer 2023 ein Rekordhoch von 679 Mio. Euro eintreiben. Das sind um 9,5 Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahr, geht aus Schätzungen des Beobachtungszentrums JFC hervor.

Die erhofften Einnahmen durch die Tourismussteuern überragen die 622 Mio. Euro, die Italiens Gemeinden im Vorkrisenjahr 2019 kassiert hatten. Erstmals wurde 2023 die Tourismussteuer auch in der süditalienischen Adria-Hafenstadt Bari eingeführt, die damit 2 Mio. Euro einzutreiben hofft. Bis vor wenigen Jahren wurde die Tourismussteuer nur in wenigen Kunststädten bezahlt.

Angesichts der Millionen Übernachtungsgäste, die jährlich in Italien gemeldet werden, gilt die Abgabe inzwischen als wahrer Segen für die Gemeindekassen. Mit der Steuer werden die hohen Ausgaben für den Erhalt der Palazzi, Monumente und Denkmäler sowie der Parks finanziert. Allzu oft deckt die Tourismussteuer jedoch auch das Defizit der Gemeindekassen.

Zu den Städten mit der teuersten Tourismussteuer zählt Rom. Wer in einem Fünfsterne-Hotel übernachtet, muss in der “Ewigen Stadt” eine Abgabe von 10 Euro pro Tag zahlen, in einem Dreisterne-Hotel sind es 4 Euro, in einem Campingplatz 2 Euro. In Venedig beträgt die Kurtaxe in einem Fünf-Sterne-Hotel 5 Euro. Gäste, die in der Lagunenstadt übernachten, müssen einen Beitrag zahlen, der je nach Jahreszeit und nach Art der Unterkunft – Hotel, Pension oder Campingplatz – festgelegt wird. Kinder unter zehn Jahren sind ausgenommen, Jugendliche zwischen 10 und 16 Jahren müssen nur 50 Prozent der Steuer begleichen. Die Insel Ponza führt eine Tourismussteuer von einem Euro für Besucher ein, die auf dem Eiland im Thyrrenischen Meer südlich von Rom landen.

APA/Red.

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