Kärnten Airport: Lilihill erhöht Druck auf Minderheitseigentümer

Angekündigter Liliair-Start jetzt an Bedingungen geknüpft - Kapitalerhöhung ebenfalls - Verspätete Gehaltsauszahlung war "Buchungsfehler", kein Liquiditätsproblem
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Der Mehrheitseigentümer des Klagenfurter Flughafens, Immobilieninvestor Franz Peter Orasch und seine Lilihill Group, versucht mit einem neuen Ultimatum Druck auf die Minderheitseigentümer Stadt und Land zu machen. Wenn diese einen 15-Jahres-Vertrag zwischen Airport und der in Gründung befindlichen Fluglinie Liliair weiter blockieren, könne diese nicht abheben, sagte ein Unternehmenssprecher am Mittwoch auf APA-Anfrage. Ende April hätte Liliair den Betrieb aufnehmen sollen.

Im Raum steht weiterhin die Call Option, das Recht der Minderheitseigentümer Land Kärnten und Stadt Klagenfurt, den teilprivatisierten Flughafen wieder gänzlich ins öffentliche Eigentum zurückzuholen. Dies wäre möglich, weil 2022 die Passagierzahlen unter dem vertraglich fixierten Mindestziel von 100.000 lagen. Im Wahlkampf zur Landtagswahl Anfang März trat die ÖVP vehement für ein Ziehen der Call Option ein, Orasch hätte es nur auf die 130 Hektar nicht betriebsnotwendige Flughafenflächen im Norden der Landeshauptstadt abgesehen, so der Vorwurf. Die SPÖ mit Landeshauptmann Peter Kaiser blockierte einen Beschluss. In den Koalitionsverhandlungen haben Kaiser und ÖVP-Chef Martin Gruber nun fixiert, dass die Call Option noch einmal umfassend geprüft wird.

Lilihill möchte weiterhin verhindern, dass es zu einem Ziehen der Call Option kommt. Außerdem hat der Flughafen inzwischen ein Liquiditätsproblem. Diesem sollte, geht es nach Lilihill, der 15-Jahres-Vertrag zwischen Liliair und Flughafen Abhilfe schaffen. 1,7 Mio. Euro wollte Liliair im Voraus für Leistungen wie die Abfertigung von Passagieren zahlen. Der Vertrag enthält aber auch Pönalzahlungen in Höhe von drei Millionen Euro, falls der Flughafen vereinbarte Leistungen nicht erbringt. Die Minderheitseigentümer können dem Vertrag in den Gremien blockieren und tun dies auch.

APA/Red.

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