Klagenfurt: Stadt und Land wollen Flughafen retten

Mehrheitseigentümer Lilihill feuert Breitseite gegen Stadt und Land ab

Beim Klagenfurter Flughafen streben Stadt und Land nun eine gemeinsame Lösung an, berichtet “orf.at”. Bis zum nächsten Mittwoch solle die notwendige Kapitalerhöhung beschlossen und damit eine Insolvenz verhindert werden. Mit dieser Kapitalerhöhung übernehme Stadt und Land dann wieder die Mehrheit am Flughafen. Mehrheitseigentümer Lilihill wiederum ortet fehlende Zukunftspläne.

Für das Land Kärnten, das einer Kapitalerhöhung in der Regierung zustimmen muss, hielt Beteiligungsreferent Martin Gruber fest: “Ich stehe voll und ganz hinter der geplanten Kapitalerhöhung, um Betrieb und Arbeitsplätze zu sichern. Die Entscheidung muss zuerst im Aufsichtsrat der K-BV getroffen werden, aber das Land Kärnten hat hier eine klare, geschlossene Position.” Das Thema sei zwischen den Koalitionspartnern besprochen und eine gemeinsame Vorgehensweise mit der Kärntner Beteiligungsverwaltung K-BV und der Stadt vereinbart.

Von der Stadt Klagenfurt hieß es am Dienstagabend zur APA, kommende Woche soll in einem Sondergemeinderat die Kapitalerhöhung zum Flughafen beschlossen werden. Wenn auch die Kärntner Beteiligungsverwaltung die Kapitalerhöhung beschließt, könnte damit die öffentliche Hand wieder zu 58,24 Prozent Mehrheitseigentümer am Flughafen Klagenfurt sein.

Und auch Lilihill meldete sich gegenüber der APA zu Wort – und zwar deftig: “Sich nach jahrelanger Blockade aller Maßnahmen zur zukunftsfähigen Aufstellung des Airport Klagenfurt als dessen Retter zu inszenieren, ist ein Hohn und fern jeglicher Tatsachen. Man darf gespannt sein, wie weit die langfristigen Überlegungen von Stadt Klagenfurt und Land Kärnten gediehen sind.” Weiters meinte der Mehrheitseigentümer: “Es ist zu befürchten, dass der Grundstein für den planlosen Ausverkauf des Flughafens gelegt werden soll.”

Klagenfurts Bürgermeister Christian Scheider (Team Kärnten) begrüßte den Schulterschluss zwischen Stadt und Land. NEOS sprachen von “einer gemeinsame Lösung im Sinne der Bevölkerung”.

Zur Vorgeschichte: Der Flughafen benötigt 3,7 Mio. Euro, um seinen finanziellen Verpflichtungen nachkommen zu können. Unter anderem geht es auch um die Auszahlung der April-Gehälter für die 80 Mitarbeiter. Diese Kapitalaufstockung wurde zwar im Aufsichtsrat der Flughafenbetriebsgesellschaft beschlossen, allerdings bezahlten nur Stadt und Land ihren Anteil. Mehrheitseigentümer Lilihill zahlte seinen Anteil von 2,8 Mio. Euro bis dato nicht ein. Diesen wollen jetzt Stadt und Land übernehmen, um eine Insolvenz des Flughafens zu verhindern. Die Stadt soll 20 Prozent, also 560.000 Euro zuschießen, das Land 80 Prozent bzw. 2,24 Millionen, berichtet “orf.at”.

APA/Red.

Gefällt Ihnen der Beitrag?
Facebook
Twitter
LinkedIn
Telegram
WhatsApp
Email
WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner