Lauda will AUA bald überholt haben

Gewerkschaft kritisiert "weiteren Versuch der Lohndrückerei und miese Arbeitsbedingungen".
© Laudamotion

Ryanair verschärft in Wien den Druck auf den Lufthansa-Konzern. Die österreichische Tochter, die Niki-Nachfolgefirma Lauda, werde die Lufthansa-Tochter AUA in fünf Jahren überholt haben, sagte Ryanair-Chef Michael O’Leary am 26. September. “Wir werden weiter aggressiv wachsen”, so O’Leary. Mit 10 Prozent Marktanteil sei man schon jetzt die Nummer zwei hinter der AUA, die bei 41 Prozent halte.

Die Passagierzahl von Laudamotion soll von 4 Millionen im ersten Jahr und 6,5 Millionen heuer auf 9 Millionen 2020/21 steigen. Zum Vergleich: Die AUA beförderte 2018 rund 14 Millionen Fluggäste. Die Lauda-Flotte soll bis nächsten Sommer von 22 auf 33 Flugzeuge wachsen, davon sollen 16 in Wien stationiert werden. Vier der Flieger in Wien kommen samt Personal vom Mutterkonzern Ryanair.

Pilotenmangel

Als Grund, warum 4 der 16 Flugzeuge in Wien Ryanair beisteuert, nannte O’Leary den Pilotenmangel. Laudamotion werde es nicht schaffen, schnell genug neue Piloten aufzunehmen. Nach und nach sollen die Ryanair-Boeings aber durch Airbusse mit Lauda-Crews ersetzt werden, so der Plan.

Laudamotion hat neben Wien Flugzeuge in Stuttgart, Düsseldorf und Palma stationiert. Die Basis in Palma wird um sechs auf zehn Flieger ausgebaut. Von Palma aus fliegt Laudamotion in der nächsten Sommersaison zwei Mal wöchentlich nach Klagenfurt sowie täglich nach Salzburg. In Palma soll Lauda auch für Ryanair im Flugeinsatz sein.

In Wien nimmt Lauda nächsten Sommer 17 weitere Destinationen auf, insgesamt fliegt die Billigfluglinie dann ab Wien zu 67 großteils touristischen Zielen.

Kritik von vida

Die Gewerkschaft vida kritisiert die Ankündigung von Ryanair, nächsten Sommer vier zusätzliche Flugzeuge bei der Tochter Lauda in Wien zu stationieren. Dahinter “steckt nichts anderes, als ein weiterer Versuch, Lohndrückerei und miese Arbeitsbedingungen voranzutreiben”, sagte Gewerkschaftler Daniel Liebhart in einer Aussendung.

“Mit diesem Schachzug baut sich das Unternehmen ein Umgehungskonstrukt zum gültigen Kollektivvertrag. Die Flugzeuge werden nämlich nicht durch Laudamotion direkt betrieben und daher wird das fliegende Personal nicht vom Lauda-Kollektivvertrag erfasst”, erklärte Liebhart. Die vida bekräftigte ihre Forderung nach einem Branchenkollektivvertrag.

 

APA/Red

Gefällt Ihnen der Beitrag?
Facebook
Twitter
LinkedIn
Telegram
WhatsApp
Email
WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner