Lufthansa nach Corona-Pandemie mit Milliardengewinn

AUA-Mutter rechnet mit mehr als einer Milliarden Euro EBIT - Lufthansa Cargo steht erneut vor Rekordergebnis
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1,1 Milliarden Euro Ebit erreichte Lufthansa allein im Sommerquartal

Nach zwei Jahren mit existenzbedrohenden Verlusten rechnet die AUA-Mutter Lufthansa mit einem bereinigten Ergebnis vor Steuer und Zinsen (EBIT) von mehr als einer Milliarde Euro, wenn nichts Unvorhersehbares passiere. Dies teilte die Fluggesellschaft am Montag mit. Nach neun Monaten ist sie dem Ziel mit rund 900 Mio. Euro schon nahe. Zugetraut hatte sich die Deutsche Lufthansa bisher mehr als 500 Mio. Euro.

Vor allem die stark wachsenden Buchungen für die nächsten Monate und ein absehbares Rekordergebnis der Frachtflugsparte Lufthansa Cargo seien neben der positiven Entwicklung im dritten Quartal Gründe für den gewachsenen Optimismus. Die rosigeren Aussichten ließen die Aktie um bis zu 4,6 Prozent steigen – im Xetra-Handel schloss sie mit 6,58 Euro 1,6 Prozent fester.

Allein im Sommerquartal – von Juli bis September – landeten die Lufthansa bei rund 1,1 Milliarden Euro und erwirtschaftete damit mehr als viermal so viel wie ein Jahr zuvor. Dabei hätten Streiks das Ergebnis mit 70 Millionen Euro belastet, hieß es in der Mitteilung. Der Konzernumsatz verdoppelte sich fast auf 10,1 Milliarden Euro. Der Sommer 2021 war noch stark geprägt von der Corona-Pandemie und den bedingten Maßnahmen. Mit 23,9 Milliarden Euro liegt der Umsatz der Lufthansa nach neun Monaten schon deutlich über den gesamten Erlös des Vorjahres (16,8 Milliarden). Im zweiten Quartal war die deutsche Fluggesellschaft in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt.

2020 und 2021 rutschte die Lufthansa aufgrund des Zusammenbruchs des Geschäftsreise- und Urlaubs-Verkehrs in der Corona-Pandemie tief in die Verlustzone. Beide Jahre zusammengerechnet, lief ein operativer Verlust von 7,8 Milliarden Euro auf. Auf dem Höhepunkt der Krise musste der Staat im Sommer 2020 den Konzern mit Milliarden stützen. Inzwischen hat die Lufthansa die Hilfen vollständig zurückgezahlt, der Bund hat seine Beteiligung mit mehr als 700 Millionen Euro Gewinn wieder verkauft.

Die Schulden seien von Juli bis September um 200 Millionen auf 6,2 Milliarden Euro abgebaut worden, erklärte die Lufthansa. Die Pensionsverbindlichkeiten schrumpften dank steigender Zinsen sogar um 700 Millionen auf 2,1 Milliarden Euro. Der operative Mittelzufluss (adjusted free cash-flow) werde in diesem Jahr bei mehr als zwei Milliarden Euro liegen; bisher hatte sich die Lufthansa nur auf einen “deutlich positiven” bereinigten Cash-flow festgelegt.

 

APA/ Red.

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