Luftiges Chaos befürchtet

Kaum reisen die Menschen wieder, tut sich ein bekanntes Problem auf: Chaos an den Flughäfen.
Pixabay

An europäischen Flughäfen könnte es im Sommer heiß werden

An vielen Flughäfen in Europa herrschte zu Pfingsten vor allem ein Zustand vor: Chaos. Der Zustrom von Reisewilligen konnte nicht mehr bewältigt werden. Diesmal waren es nicht zu wenige Flieger oder kaputte Maschinen, die in der Rotation einen Rattenschwanz nach sich zogen. Nein, diesmal haperte es am Boden. Ewige Sicherheitschecks, Schwierigkeiten mit dem Gepäck und der Abfertigung. Der Grund: Personalmangel an den Flughäfen.

20 Prozent des benötigten Personals würde fehlen, bilanziert der Hauptgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV), Ralph Beisel. Und so schnell dürfte man dieses Problem nicht beheben können. Jedenfalls nicht bis zum Sommer, stellt Beisel gleich klar. Denn alleine die Sicherheitschecks würden dauern.

In der Corona-Krise verabschiedete man Personal, das nun nicht mehr zurückkehrt. Weil es in der langen Pause andere Jobs fand. Dieses zu ersetzen, blieb nicht genug Zeit, befand die ADV. Denn im Februar fanden sich gerade einmal 20 Prozent des Vorkrisenniveaus an Passagieren in den Flughäfen ein. Zu Pfingsten seien es bereits 80 Prozent gewesen. Im Sommer rechnet man damit, dass in Peak-Zeiten bereits 100 Prozent erreicht werden.

Für Marija Linnhoff, Vorsitzende des Reisebüroverbandes VUSR, kommt die Reiselust nicht überraschend, „doch zwei Jahre Personalabbau rächen sich jetzt“. „So kurz vor der Sommersaison muss mit dem Schlimmsten gerechnet werden und neben den Urlaubern sollen es jetzt wieder die Reisebüros mit zig Stunden unbezahltem Krisenmanagment, das sich die Airlines und Veranstalter einsparen, ausbaden“, sagte sie der Bild am Sonntag.

Aber nicht nur in Deutschland sieht man dem Flugsommer mit Sorgen entgegen. Auch in Großbritannien wälzt man Ideen, um das Problem an den Flughäfen zu bekämpfen. Der britische Verkehrsminister Grant Shapps erwägt einem Medienbericht zufolge temporäre Visa für Beschäftigte aus der Europäischen Union, um den Personalmangel zu beheben. Die Visa könnten an Gepäckabfertiger und Angestellte an Check-in-Schaltern zunächst für sechs Monate vergeben werden, berichtet die britische Zeitung The Telegraph. Vertreter der Flugbranche hofften, dass die Visa später dauerhaft ausgestellt werden könnten.

 

Red/apa

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