Das trifft unsere Branche extrem

FaktuM holte emotionale Statements von Experten zur größten Touristik-Krise aller Zeiten ein.
pixabay

In der Lufthansa-Gruppe laufen die Telefone heiß. Stapeln sich die Anfragen. Die Menschen stornieren ihre Flugbuchungen. Und wollen die Fare in Barem zurück. „Da geht es um geschätzte drei Milliarden Euro. Wenn wir das bezahlen müssen, dann ist es mit unserer Gruppe aus und vorbei“, seufzt ein Verantwortlicher von Austrian Airlines. So rund wie dort geht es bei vielen.

Es ist still geworden in der Branche. Der Großteil der Beschäftigten befindet sich im Home Office. Lediglich Notdienste werden aufrecht erhalten. Kunden haben die Möglichkeit, ihren Urlaub gratis zu verschieben oder den Gegenwert in Gutschienen einzulösen. So wird versucht, das Abfließen der Einnahmen wenigstens etwa einzudämmen. Dies alles aber auf freiwilliger Basis. Aus Insiderkreisen wird bereits verlautbart, dass der Sommer 2020 gelaufen sei. Doch wie wird es weitergehen? Wie schätzen Tourismusexperten aus Österreich und Italien die Situation ein? FaktuM hat sich umgehört.

Ulrich Reinhardt, Leiter der Stiftung für Zukunftsfragen, über das Reisen nach Krisenzeiten

„Trend zu mehr Entschleunigung“

„Klar ist bereits jetzt, dass die Reisesaison 2020 Einbußen verzeichnen und der Jahresurlaub eines Großteils der Bürger wohl nicht wie geplant stattfinden wird. Nach dem Abklingen der Covid- 19-Welle wird sich die Reisebranche insgesamt aber wieder erholen: Aus der Vergangenheit wissen wir, dass weder Euro- noch Finanzkrise, weder Epidemien wie SARS noch Naturkatastrophen, etwa Tsunami, Erdbeben, Hurrikans, oder Terroranschläge die Bürger dauerhaft davon abgehalten haben, die Koffer zu packen. Insgesamt rechne ich damit, dass der länger erkennbare Trend zu mehr Entschleunigung im Alltag an Kraft gewinnt: Ist diese Krise erst einmal überstanden, werden wir es vielleicht umso mehr zu schätzen wissen, einen warmen Sommertag mit Freunden im Park zu verbringen oder den Abend in einem Restaurant ausklingen zu lassen, anstatt von Highlight zu Highlight zu springen und zu versuchen, nichts zu verpassen.“

 

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