Der Tag danach

Wer jetzt aktiv wirbt und eindrucksvolle, kreative, aufmerksamkeitsstarke Werbung für den Neustart konzipiert, der hat beim Reload die besten Chancen.
privat

Die Kumulierung der Horror-Meldungen, die uns in Sachen Reisen täglich erreichen, ist schier nicht zu überbieten. Da teilt uns das World Travel & Tourism Council mit, dass weltweit pro Tag eine Million Menschen ihren Job im Tourismus verlieren. Da kommt am 30. März die Meldung herein, dass der Schaden im Tourismus alleine in Deutschland bereits bei 213 Milliarden Euro liegt. Da stehen die Airlines still, zigtausende Beschäftigte zittern in Österreich in Kurzarbeit um ihre Jobs und einer der wichtigsten Wirtschaftszweige der Welt befindet sich in der größten Krise aller Zeiten.

Ich könnte jetzt die wertvollsten Zeilen dieses Heftes, meinen Leitartikel, dafür verwenden, in das allgemeine Lamento einzustimmen und damit, so wie fast alle, in gemeinschaftlicher Verzweiflung baden. Es tut mir leid, wenn ich jene, die das von mir erwarten, enttäuschen muss: Ich habe gerade mit FTI-Chef Alexander Gessl gesprochen. Der ist optimistisch. Er sagt, wir schaffen das. Hat deshalb gerade Aktien der TUI gekauft. Die waren vorher irgendetwas um die 16 Euro wert, jetzt gerade vier. Gessl: „Die haben gerade 1,8 Milliarden Unterstützung von der deutschen Regierung bekommen. Ich bin sicher, die werden das schaffen. Und dann ist das garantiert gut angelegtes Geld.“ Schön, wenn ein Touristiker an die touristische Zukunft von seinem Mitbewerber (und damit wohl auch an seine eigene) glaubt.

Deshalb darf ich jetzt einen unerwarteten Appell an die Unternehmensleiter, die Marketingleiter, die Werbeleiter in den Reiseunternehmen richten: Das Ganze wird nicht ewig so weitergehen. Es kommt der Tag danach. Und jetzt malen Sie sich in Ihren Köpfen einmal aus, mit welcher gewaltigen Freude die Menschen den Tag danach, wenn sie wieder in Restaurants, Bars, Cafés gehen dürfen, erleben werden. Wie toll es sein wird, die Enkelkinder wieder zu umarmen. Wie wunderbar es sein wird, die verlorene (Reise-) Freiheit wiederzugewinnen. Wie intensiv wir unseren nächsten Urlaub genießen werden. Der im heurigen Sommer vielleicht nur ein Inlandsurlaub wird (da können wir viel tun, um der heimischen Hotellerie zu helfen), bevor es wieder in die große weite Welt hinausgehen darf.

Aber – es wird sich alles wieder normalisieren. Weil wir Menschen klug, empathisch, engagiert, kreativ sind, weil wir forschen, weil wir weiterentwickeln und weil wir uns nicht unterkriegen lassen. Und jetzt überlegen Sie sich, wenn die Freiheit des Reisens wieder möglich ist und die Menschen wieder buchen werden, was sich da abspielen wird. Für diesen Tag, den Tag danach, müssen Sie jetzt eine Kampagne entwickeln. Werbung vorbereiten. Den Leuten schmackhaft machen, warum sie am Tag danach zuerst zu Ihnen kommen sollen. Gute Werbung funktioniert am besten, wenn sie antizyklisch eingesetzt wird. Jetzt, wo keiner Werbung macht, wo keiner proaktiv auf die Kunden zugeht, sollten Sie Kampagnen entwickeln, Slogans bauen, Ihre Kreativen einsetzen und vielleicht sogar mit Teasern, die noch in der Krisenzeit platziert werden, die Menschen dazu führen, dass sie am Tag danach, wenn alles wieder hochfährt, zu Ihnen kommen. Das kann Ihre ganz große Chance sein.

Und damit Sie nicht glauben, dass ich hier Wasser predige und Wein trinke: Vor Ihnen liegt ein Heft mit 94 Seiten. Unser Rückgang zum Vorjahr beträgt nicht mehr als 12 Prozent. Wir bringen just dieser Tage ein völlig neues Medienprojekt auf Schiene. Und fast alle Anzeigenkunden haben gesagt: Wir wollen, dass es FaktuM weiterhin gibt. Wir stornieren jetzt gar nichts. Dieser Krise trotzen wir alle gemeinsam. Ich finde das toll. Deshalb haben wir in meinem Verlag gerade in diesen Tagen und jetzt ein Konzept für eine ganz neue Zeitschrift entwickelt, die in wenigen Wochen auf den Markt kommen wird. Sie heißt Profit – für alle, die richtig handeln. Und wird genau die Chancen, die sich in dieser gewaltigen Krise ergeben, medial aufarbeiten.

Verkümmern Sie jetzt nicht zu einem Häufchen Elend. Lassen Sie sich von der aktuellen Situation – so schlimm sie auch ist – nicht unterkriegen. Bleiben Sie selbstbestimmt. Aktivieren Sie Ihre eigene Courage. Und zeigen wir alle gemeinsam, dass wir uns von diesem Scheiß-Virus nicht unterkriegen lassen.

Das wünscht sich von Ihnen und vor allem, dass wir gesund bleiben

Ihr
Christian W. Mucha

Herausgeber

 

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