Mehr Züge auf Drei-Länder-Bahnverbindung zwischen Feldkirch und Buchs

Vorarlberg, Liechtenstein und der Kanton St. Gallen einigten sich auf Taktverdichtung zu Tagesrandzeiten
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Durch die neuen Zugverbindungen hoffe man, dass möglichst viele Menschen vom PKW auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen

Ab dem 5. September werden auf der Strecke Vorarlberg, die Schweiz und Liechtenstein drei zusätzliche Verbindungen angeboten. Vorarlberg, die Schweiz und Liechtenstein bauen den grenzüberschreitenden Bahnverkehr zwischen Feldkirch und Buchs (St. Gallen) aus. Ab 12. Dezember kommt eine vierte neue Zugverbindung hinzu. Dadurch hoffe man, möglichst viele Menschen zum Umsteigen vom PKW auf den öffentlichen Verkehr zu bewegen, so die Verantwortlichen am Freitag. 15.000 Vorarlberger Pendler überqueren tägliche die Staatsgrenze.

Zu den Vorarlbergern kommen über 10.000 Schweizer, die täglich nach Liechtenstein pendeln, sowie rund 1.500 Liechtensteiner, die in die Schweiz zur Arbeit fahren. “Je mehr von diesen über 25.000 Berufspendlerinnen und -pendlern wir vom Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel überzeugen können, desto besser”, sagte Vorarlbergs Mobilitätslandesrat Daniel Zadra und sprach von einem “großen Wurf”. Derzeit besteht die Verbindung aus neun Nahverkehrs- und neun Fernverkehrszügen. Die neuen Tagesrandverbindungen nützten gerade jene, die zusätzlich zu den Busverbindungen Alternativen bräuchten, so Liechtensteins Infrastruktur-Regierungsrätin Graziella Marok-Wachter und Beat Tinner, Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartements im Kanton St. Gallen.

Aufgeteilte Kosten

Die Partner teilen sich die Finanzierung gemäß dem Anteil an Streckenkilometern. Dass allen drei Ländern eine Verdichtung wichtig sei, zeige sich daran, wie rasch und reibungslos diese internationale Fahrplanerweiterung umgesetzt wurde, so Zadra. Es gebe auf politischer Ebene Konsens, dass das ÖPNV-Angebot in der Region besser werden müsse. Regierungsrat Tinner betonte, das Rheintal zähle zu den stärksten Ballungsräumen Europas. Die vielfältigen Verflechtungen zwischen den Ländern “verpflichten uns dazu, die öffentliche Mobilität über die Grenzen hinweg auszubauen”. Regierungsrätin Marok-Wachter hob die Bedeutung einer guten Bus- und Bahnverbindung für die Wirtschaft der Region hervor.

“Obwohl wir uns auf der Strecke Feldkirch-Buchs an den Bedingungen einer eingleisigen Strecke orientieren müssen, ist es uns in unvergleichlich kurzer Zeit gelungen, drei zusätzliche Züge auf dieser Linie anzubieten, sagte Marcus Ender, Leiter des ÖBB-Personalverkehrs in Vorarlberg. Der Vorarlberger Verkehrsverbund bietet laut Geschäftsführer Christian Hillbrand am 17. September anlässlich der europäischen Mobilitätswoche gemeinsam mit den Verkehrsverbünden LIEmobil und Ostwind eine gemeinsame “Grenzenlos”-Tageskarte um 20 Euro (Sparpreis 10 Euro) für die gesamte Bodenseeregion an.

Besser spät als nie

2020 hatte sich die Liechtensteiner Bevölkerung nach jahrelangen, schwierigen Drei-Länder-Verhandlungen in einer Volksabstimmung gegen einen zweigleisigen Bahnausbau zwischen Feldkirch-Tisis und Nendeln (Liechtenstein) ausgesprochen. Mit dem Projekt wäre eine S-Bahn-Verbindung im Halbstunden-Takt ermöglicht worden.

 

APA/ Red.

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