Messe der Abenteurer

Am 9. und 10. November fand in den Wiener Messehallen die Photo+Adventure statt.
© Martin Krake

Fotografie auf der einen Seite, Erlebnis- und Abenteuerreisen auf der anderen – das sind die beiden Themen der Photo+Adventure. Oliver Bolch und Thomas Wiltner, die heutigen Geschäftsführer, haben die Messe 2004 aus persönlicher Leidenschaft heraus gegründet. „Ich bin Reisefotograf, mache Bildbände, Kalender und Fotos für Reisezeitschriften. Thomas Wiltner ist Vielreisender und schreibt eher“, so Bolch über die Anfänge. „Für uns war es vom Konzept her immer klar, dass Fotografie und Reise zusammengehören. Jeder Reiseveranstalter, jeder Tourismusanbieter präsentiert seine Reisen mit tollen Fotos. Und wo fotografiert man am liebsten? Auf der Reise. Daher haben wir uns gesagt: Machen wir eine Messe, ein Event, das beides kombiniert. Und das hat sofort eingeschlagen.“ Zunächst fand die Photo+Adventure nur alle zwei Jahre statt, ab 2012 jährlich alternierend in Linz und Wien, seit 2017 jedes Jahr in den Wiener Messehallen an einem Wochenende um den 1. November herum. Seit 2014 gibt es einen Ableger in Duisburg unter gleichem Namen. 

Die Themenkombination Fotografie und Reise habe sich bewährt und solle in jedem Fall fortgeführt werden, so Bolch: „Durch die Publikumsbefragungen wissen wir, dass sich die meisten unserer Besucher von diesem Themenmix angesprochen fühlen. Viele kommen nur wegen der Kameras, andere nur wegen der Reisen. Aber jemand, der sich eigentlich für eine Kamera interessiert, geht dann auch bei den Reiseveranstaltern am Stand vorbei. Und die Reiseaffinen denken sich, wenn sie die Kameras sehen: Vielleicht brauche ich doch mal was Neues?“

Die Besucherzahlen lagen in den letzten Jahren stabil um die 20.000. Damit ist die Photo+Adventure im Vergleich zur Wiener FerienMesse mit zuletzt über 155.000 Besuchern ein „kleiner Fisch“. Aber das Publikum ist hier anders, ebenso wie die Aussteller: Die großen Standflächen belegen Fotokonzerne wie Canon, Nikon oder Sony, die Reiseanbieter wirken daneben vergleichsweise bescheiden. Im Gegensatz zur FerienMesse werden nur sehr wenige Destinationen von ihren jeweiligen Touristikämtern präsentiert. 

Auch die Art der Präsentation ist anders: Am Stand von Tourismo de Canarias fiel auf, dass nicht die Strände Gran Canarias oder Teneriffas in den Vordergrund gerückt wurden, sondern die Wanderwege von La Gomera und El Hierro mit großformatigen Bildern von üppigem Lorbeerwald – das Publikum hat hier völlig andere Erwartungen als auf einer großen Touristikmesse und muss anders angesprochen werden.

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