Milliardär Kühne will Lufthansa-Anteil nicht aufstocken

Deutscher Staat muss Restbeteiligung an Lufthansa spätestens im kommenden Jahr verkaufen
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Der an der Lufthansa beteiligte Klaus-Michael Kühne will seine Anteile nicht weiter aufstocken

Der Milliardär Klaus-Michael Kühne ist nicht bereit seine 15-prozentige Beteiligung an der AUA-Mutter Lufthansa weiter aufzustocken und die Restbeteiligung des deutschen Staats von unter zehn Prozent zu übernehmen. “Im Prinzip hätte ich Interesse, aber eine solche Aufstockung steht nicht zur Diskussion”, sagte Kühne der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. “Wir kämen dann auf eine Sperrminorität von 25 Prozent. Das ist politisch wohl nicht durchsetzbar.”

Noch im Frühjahr 2020 hatte die Bundesregierung wegen der Turbulenzen in der Coronakrise ein Rettungspaket für das größte deutsche Luftfahrtunternehmen geschnürt. Nun muss der deutsche Staat seine Restbeteiligung an der Lufthansa spätestens im kommenden Jahr verkaufen.

Und auch eine geringe Anteilsaufstockung sei problematisch. “Es geht auch um die Stimmenverhältnisse in der Hauptversammlung, die bei der Lufthansa in der Regel nicht gut besucht ist”, erklärte Kühne. “Daher hat sich das Kartellamt mit der Frage befasst, ob wir schon mit einem Anteil von 15 Prozent eine faktische Sperrminorität hätten. Das ist zwar verneint worden, aber mit jedem Prozentpunkt mehr könnten wir uns die Finger verbrennen.”

Klaus-Michaeal Kühne ist Eigentümer der Schweizer Spedition Kühne + Nagel und Hauptaktionär der Reederei Hapag-Lloyd. Als größter Anteilseigner der Lufthansa strebt er auch einen Sitz im Aufsichtsrat der Fluglinie an, den sein Vertrauter Karl Gernandt einnehmen soll. “Wir drängeln nicht, aber ich gehe davon aus, dass uns früher oder später ein Sitz zufällt”, sagte Kühne. “Mit einer solchen Beteiligung haben wir einen Anspruch darauf.”

 

APA/ Red.

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