Neue Entwicklungen bei Condor

Nach dem Platzen der Übernahme durch die polnische Fluglinie LOT ist deutscher Staat im Gespräch.
© Condor

Condor Airbus A320-200

Die angeschlagene deutsche Fluggesellschaft Condor wird nach der Übernahmeabsage der polnischen Airline LOT womöglich bald von einem staatlich bestimmten Treuhänder geführt. Eine Condor-Sprecherin bezeichnete am Dienstag (14.4.) eine solche Eigentümerstruktur als “gar nicht so unwahrscheinliches Szenario”.

Das Unternehmen sei auf die geplatzte Fusion mit LOT “nicht ganz unvorbereitet” und “in fortgeschrittenen Gesprächen” mit der deutschen Regierung, allerdings noch ohne Ergebnis.

Demnach gibt es neben einer Treuhänderstruktur “verschiedene Optionen für die zukünftigen Eigentumsverhältnisse” des Ferienfliegers. Eine teilweise Verstaatlichung hält Condor entgegen entsprechender Spekulationen im derzeitigen “Vakuum” aber für unwahrscheinlich.

In jedem Fall beabsichtigt Condor “nach wie vor, das Schutzschirmverfahren bald zu verlassen”, wie die Sprecherin sagte. Die Gesellschaft war im September in den Sog der Insolvenz des britischen Touristikkonzerns Thomas Cook geraten und hatte einen Überbrückungskredit der staatlichen deutschen Förderbank KfW in Höhe von 380 Millionen Euro bekommen.

Nun laufen laut Condor Verhandlungen über zusätzliche Staatshilfen wegen der Auswirkungen der Coronakrise – gleichzeitig muss der KfW-Kredit eigentlich bis Freitag (17.4.) zurückgezahlt werden. Auch hier spricht die Fluggesellschaft mit der deutschen Regierung über verschiedene Optionen wie eine Refinanzierung oder Umschuldung. Eine Fristverlängerung sei bisher nicht beantragt, aber theoretisch noch möglich, sagte die Sprecherin.

LOT beziehungsweise deren Muttergesellschaft PGL haben den Deal mit Condor erst am 13. April ohne Angaben von Gründen abgesagt.

APA/red

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