„Du hast ja einen Vogel!“ Wie oft man das flapsig dahinsagt. Tatsächlich steckt in uns allen der eine oder andere Vogel – der sich verstärkt dann zeigt, wenn wir uns in einer unangenehmen oder stressigen Phase befinden. Dann heben der Jammer-Vogel, der Sorgen-Vogel oder der Kontroll-Vogel ihr Haupt, die uns erdenschwer machen. In solchen Situationen gilt es, unseren inneren Vögeln mit Bedacht zu begegnen, ihnen Luft unter den Flügeln zu verschaffen und sie zum Fliegen zu bringen.
Hier setzt der österreichische Arzt und Psychotherapeut Georg Wögerbauer an. Sein Buch “Flugversuche”, erschienen im Orac Verlag (02/20, ISBN 978-3-7015-0619-4)), ist kein klassischer Ratgeber, sondern lädt in bildhaften, poetischen Prosatexten und Gedichten dazu ein, den eigenen Vögeln nachzuspüren. Er gibt jenen, die sich von Ängsten, Zwängen, Gewohnheiten oder Blockaden lösen wollen, Flughilfen an die Hand. Was hält mich am Boden? Was brauche ich, um mich „frei“ zu fühlen? Wer begleitet mich beim Start?
Georg Wögerbauers Gedanken und Erfahrungen sollen dabei helfen, selbst zu mehr Leichtigkeit zu finden – und abzuheben.
Ein Auszug (Gedicht) aus dem Buch:
Ein neuer Tag, ein neuer Flugversuch
noch ramponiert
von den Turbulenzen
des gestrigen Fluges
mit unsafter Landung
putze ich sorgfältig
mein Gefieder
sitz’ einfach da
Lebenstag beschenkt
ordnend – fühlend
und horche
auf mein Herz
wissend um viele
wunderbare Flugbegleiter
denen ich heute
begegnen darf
werden wir fliegen?
gemeinsam?
PA/red