Graz untersagt Verleihsystem für E-Scooter

Bürgermeister Nagl und Stellvertreter Eustacchio wollen „Chaos wie in anderen Städten verhindern“.

Erfahrungswerte aus anderen Städten ließen ernsthafte Zweifel an der Umweltfreundlichkeit von E-Scootern aufkommen.

Nach Diskussionen in den vergangenen Monaten haben der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) und sein Stellvertreter Mario Eustacchio (FPÖ) einem kommerziellen E-Scooter-Verleihsystem in Graz eine Absage erteilt. „Aufgrund der vorliegenden Fakten und Erfahrungen sind E-Scooter nicht dazu geeignet, die Stadt hinsichtlich Abgas-Emissionen, aber auch Verkehrsaufkommen zu entlasten“, so die Stellungnahme. Die Stadt werde daher kein Verleihsystem beschließen. „Wir kennen die chaotischen Bilder aus Wien, wo E-Scooter von Verleihfirmen auf öffentlichen Gehwegen, Straßen und Plätzen herumliegen. Sie stellen nicht nur für ältere Menschen und Personen mit körperlichen Einschränkungen eine unvertretbare Hürde im öffentlichen Raum dar. Bei einer durchschnittlichen Einsatzdauer von nur wenigen Monaten stellt sich zusätzlich die Frage der Entsorgung von Akkus.
„Es zeigte sich zudem, dass  in erster Linie nicht der motorisierte Individualverkehr, sondern Fuß- und ÖV-Wege ersetzt werden“, zitierte Nagl die Stellungnahme des Umweltamtes der Stadt Graz.
Die steirische Metropole sei damit die erste Stadt Österreichs, die sich  gegen ein E-Scooter-Verleihsystem im öffentlichem Raum ausspricht – international jedoch sei man damit nicht allein: Städte wie Mailand oder New York hätten diesen Plänen ebenso eine Absage erteilt. Einer privaten Anschaffung von E-Scootern stehe natürlich nichts im Wege. Diese können auf Radwegen genutzt werden.

 

APA/red

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