Reiselust vorbei, Priorität liegt bei Gesundheit

Menschen denken kaum an Urlaub, hohe Buchungsausfälle durch Stornierungen vor allem bei steirischen Busunternehmen.
© Helmut Lunghammer

“Zwei bis drei Monate ohne Aufträge gehen an die Existenz“, so der Geschäftsführer der Fachgruppe Verkehr, in der steirischen Wirtschaftskammer, Peter Lackner.

Leere Straßen, weniger Autos und geschlossene Büros: Die Metropole Mailand bekommt die Auswirkungen der restriktiven Regierungsmaßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Epidemie zu spüren. „Seit der Regierungsverordnung am Sonntag ist es zu einer Wende gekommen. Die Menschen denken jetzt an alles andere als an Urlaub, Gesundheit ist jetzt die Priorität. Während vergangene Woche noch viele Italiener anriefen, die sich um ihren gebuchten Österreich-Urlaub Sorgen machten, so schweigen jetzt unsere Infotelefone”, sagte Oskar Hinteregger, Leiter der Österreich Werbung für Italien, im Gespräch mit der APA.
Die Coronavirus-Epidemie ist ein harter Schlag für die Tourismusbranche. „Ganz Europa schaut jetzt auf Italien. Die Affinität zwischen Österreich und Italien ist sehr groß. Wir hoffen, dass es in Sachen Tourismus nur zu einer längeren Pause kommen wird“, so Hinteregger weiter.

Hohe Ausfälle bei der Bustouristik

Die schwindende Reiselust und Vorsicht angesichts des Coronavirus geht laut steirischer WK bei Busunternehmen an die Substanz. Man verzeichne Stornos und Teilstornos, bei manchen Firmen stünden alle Busse still. „Die Firmen haben nicht riesige Rücklagen, zwei bis drei Monate ohne Aufträge gehen an die Existenz“, so der Geschäftsführer der Fachgruppe Verkehr, Peter Lackner.
Lackner: „Es betrifft Tagesfahrten wie auch Skiausflüge. Bis zu 80 Prozent unserer rund 740 Busse stehen still.“ Er rechne derzeit mit einem täglichen Umsatzentgang von rund 40.000 Euro, monatlich rund elf Mio. Euro für die rund 175 steirischen Busunternehmen. Man habe keine Anfragen und Wünsche für Fahrten mehr, so Lackner, das betreffe nicht nur Italien, sondern sogar Fahrten innerhalb Österreichs oder auch Schullandwochen, selbst Firmenfahrten würden abgesagt. Man sei für das Frühjahr ausgebucht gewesen, nun kämen sogar Stornierung bei Fahrten nach Kroatien.

 

 

APA/red

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