Unprofessionell: Kritik an ÖW bei der ITB

Der dargebotene Auftritt bei der Leitmesse in Berlin ist gelinde gesagt uncharmant.
© Mucha Verlag

Messe Berlin

Die ITB in Berlin ist die weltgrößte Tourismusmesse und der Branchentreff schlechthin. Rund 10.000 ausstellende Organisationen und Unternehmen aus mehr als 180 Ländern nehmen von 6. bis 10. März daran teil. Allen Ausstellern geht es um ein und dasselbe Ziel: Ihr Land und ihre Region an ein weltweites Publikum zu vermarkten. Und es dazu zu bewegen, ihr hart erspartes Urlaubsgeld dort auszugeben.

Um die Gunst der rund 100.000 Fachbesucher zu erlangen, die an diesen fünf Tagen das Messegelände besuchen, wird viel aufgeboten. Bei diesem zentralen Branchentreff darf natürlich auch das Urlaubsland Österreich nicht fehlen, das sich am Gemeinschaftsstand der Österreich Werbung (ÖW) in Halle 17 den insgesamt rund 180.000 Besuchern sowie gut 5.500 Journalisten und Social Influencern präsentiert.

Küss die Hand

Eine Lektion in Sachen österreichischer Charme musste die Redaktionsleitung der Fachzeitschriften FaktuM und FM am Stand der ÖW hinnehmen. Verleger Christian W. Mucha schildert in einem FB-Post (auf seinem privaten Account) von eigenartigen Erlebnissen beim Besuch des Österreich-Areals am Berliner Messestand. Kurz zusammengefasst: Der höfliche Umgang mit Menschen, die sich für das Angebot der ÖW interessieren, ist für einige der dort beschäftigten Damen und Herren scheinbar ein Ding der Unmöglichkeit. Der Leitspruch „Zu Gast in Österreich“ scheint dort heuer nicht angekommen zu sein, wenn man die nüchterne Schilderung des Chefredakteurs liest.

Christian Mucha auf der ITB 2019
Christian W. Mucha als akkreditierter Journalist auf der ITB 2019

Mille grazie

Was verwunderlich und ärgerlich ist: Andere Länder, die sich auf der ITB präsentieren, beherrschen nicht nur die grundlegendsten Höflichkeitsformen perfekt, sie überbieten sich förmlich mit Aufmerksamkeiten, um das Interesse des Fachpublikums zu erlangen. So bekommt man zum Beispiel ein Glas Wasser angeboten während man auf den Termin wartet. Bei einem derart dicht gedrängten Programm ist das eine kleine aber wichtige Geste der Höflichkeit.

Fazit

Die Zeiten abgehobener Arroganz sind definitiv vorbei. Der grantelnde Wiener ist eventuell noch in alten Hans Moser Filmen charmant anzusehen. Auf der weltgrößten Tourismusmesse ist Professionalität und echte Herzlichkeit gefragt. Wenn es Tourismus-Repräsentanzen anderer Länder schaffen, sollten wir das auch können – unabhängig von persönlichen Stimmungen und Ressentiments.

red/kr
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