ÖBB richten für Züge über Deutsches Eck Pendelverkehr ein

ÖBB: Nachtzüge fahren erst wieder in der Nacht auf Dienstag
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Trotz der Absage des 50-stündigen Warnstreiks bei der Deutschen Bahn (DB) müssen Reisende in Deutschland und Österreich bis Dienstag mit Einschränkungen rechnen. Die DB erklärte am Sonntag, ein Drittel der Fernverkehrszüge am Montag falle aus. Die ÖBB sind ebenfalls betroffen. Sie richten für die Railjet-Züge über das Deutsche Eck am Montag und Dienstag einen stündlichen Pendelverkehr ein. Außerdem wird der Nachtreiseverkehr erst in der Nacht auf Dienstag wiederaufgenommen.

Der stündliche Schienenpendelverkehr der ÖBB über das Deutsche Eck bedeutet, dass alle Railjets in Salzburg beziehungsweise Kufstein enden und beginnen. Dort erfolgt dann jeweils der Umstieg auf den Pendelzug, der die Fahrgäste über das Deutsche Eck bringt. “Aufgrund des zweimaligen Umstieges ist mit geringfügig längeren Fahrzeiten zu rechnen. Allerdings entfällt der zweistündige Umweg über die innerösterreichische Strecke”, erklärten die ÖBB am Sonntagabend.

Ob die RJX-Verbindungen zwischen Salzburg und München durchgeführt werden können, war am Sonntagabend noch unklar. Hier befanden sich die ÖBB noch in Abstimmung mit der Deutschen Bahn. Die Fernverkehrszüge der Linie Zürich – Bregenz – München sind jedenfalls betroffen, sie beginnen und enden in St. Margrethen, die EC-Züge zwischen St. Margrethen und München fallen aus.

Im Nahverkehr fahren die ÖBB den Regelfahrplan wieder vollständig hoch. Einzelne Einschränkungen gebe es am Montag noch auf der Strecke zwischen Scharnitz und Mittenwald. Die ÖBB ersuchen ihre Fahrgäste sich unbedingt vor Fahrtantritt über die geplanten Verbindungen zu informieren, entweder in der ÖBB Fahrplanauskunft Scotty, der ÖBB App oder beim ÖBB Kund:innenservice unter 05-1717-0.

Bei der Westbahn, die von Wien nach Salzburg, Innsbruck und München fährt, hieß es am Sonntag auf der Webseite, dass nach Innsbruck alle Züge fahrplanmäßig verkehren und es keinen Schienenersatzverkehr für das deutsche Eck gebe. Zwischen Salzburg und München ist das Fahrplanangebot reduziert, auf drei Züge pro Richtung am Montag und vier bzw. fünf Züge am Dienstag. Fahrscheine für Montag oder Dienstag sind auch schon heute, Sonntag, und am Mittwoch gültig. Der Zugverkehr im Abschnitt Wien – Salzburg ist nicht betroffen.

Die DB warnte am Samstag trotz der Streikabsage vor Einschränkungen in den nächsten Tagen. “Die DB steht vor der großen Herausforderung, rund 50.000 Zugfahrten sowie die dazugehörigen Schicht- und Einsatzpläne wieder neu zu planen”. Am Sonntag präzisierte die DB, am Montag würde rund ein Drittel der geplanten Züge im Fernverkehr ausfallen. Und auch schon am Sonntagabend komme es zu “einzelnen Zugausfällen”. Ab Dienstag sollen alle ICE- und IC-Züge wieder wie geplant unterwegs sein, versprach die Bahn.

Die deutsche Eisenbahn-und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und die DB stimmten am Samstag in Frankfurt am Main vor dem Arbeitsgericht einem Vergleich zu. Die EVG verhandelt auch mit rund 50 Konkurrenten der Deutschen Bahn über neue Tarifverträge, für diese Unternehmen gilt der Streikaufruf weiterhin. Bei diesen in ganz Deutschland meist regional agierenden Bahnen drohen also zu Wochenbeginn großflächige Ausfälle. Bei der Deutschen Bahn ist im Regionalverkehr ebenfalls mit Einschränkungen zu rechnen, ebenso wie im Gütertransport.

APA/Red.

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