Der gestrige Start der Öffnungskommission auf nationaler Ebene und die Verständigung auf den Grünen Pass auf EU-Ebene wären zwei Schritte in die richtige Richtung. Doch es brauche eine rasche Entscheidung, ab wann man, mit einem negativen PCR-Test oder einer Corona-Impfung, quarantänefrei einreisen dürfe, sagten Gregor Kadanka, Obmann des Fachverbandes der Reisebüros, und Susanne Kraus-Winkler, Obfrau des Fachverbandes Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).

Derzeit sieht die Einreiseverordnung eine 10-tägige Quarantäne vor, mit der Möglichkeit sich nach fünf Tagen freitesten zu können. Damit würde sowohl der Outgoing- als auch der Incoming-Tourismus stark beeinträchtigt werden. Kaum ein Reisender würde dieses Prozedere in Kauf nehmen, erklärte Kadanka. Da Reisen nicht von heute auf morgen gebucht werden, sondern eine gewisse Vorlaufzeit brauchen, müssten Österreichs Betriebe schnell wissen, ab wann eine quarantänefreie Einreise wieder möglich wäre.
Österreichs Tourismus darf nicht ins Hintertreffen geraten
Viele Sommerdestinationen wie Griechenland oder Kroatien haben bereits konkrete Einreiseregelungen veröffentlicht. Hier dürfe Österreich nicht ins Hintertreffen geraten, meinte Kraus-Winkler. Neben Gästen aus dem Inland brauche es auch Internationale Gäste. Diese würden allerdings nur buchen, wenn sie genaue Einreiseregelungen kennen, ergänzte die oberste Branchenvertreterin der Hotellerie. Im Sommer 2019 stammten 55,6 Mio. der insgesamt 78,9 Mio. Nächtigungen in Österreich von ausländischen Gästen. Knapp 30 Mio. davon kamen aus Deutschland. Laut einer aktuellen Gäste-Umfrage der Österreich Werbung planen 71 Prozent der Deutschen 2021 einen Sommerurlaub. Zumindest 13 Prozent davon wollen nach Österreich. Laut Kadanka und Kraus-Winkler habe man alles getan um einen Restart möglich zu machen. Wenn man dieses Jahr nicht öffnen dürfe, würde man potentielle Gäste verlieren und dies wäre nicht mehr leistbar.
PA/red