Pitztaler Gletscher plant statt “Gletscher-Ehe” Liftanlagen-Ausbau

Wurde bereits bei Behörde eingereicht - Auch Kaunertaler Gletscher will ausbauen - Grüne üben Kritik
©pixabay

Nachdem die sogenannte “Gletscher-Ehe” zwischen Ötztaler und Pitztaler Gletscher gescheitert ist, planen die Pitztaler Gletscherbahnen nun einen Ausbau der Liftanlagen. Diese sollen nun fast bis ins Ötztal reichen, berichteten mehrere Medien am Freitag. Auch am Kaunertaler Gletscher sollen künftig mehr Pisten zur Verfügung stehen. Die Grüne übten indes harsche Kritik.

Die Pitztaler Gletscherbahnen planen eine neue Seilbahn auf das Joch unter dem Linken Fernerkogel. Letzterer hätte auch bei der “Gletscher-Ehe” erschlossen werden sollen. Die Investitionssumme liege bei 20 Mio. Euro, hieß es. Es werde nur im freigegebenen Skinutzungsraum Neuerungen geben. Im Kaunertal fährt man mit der Planung von einer neuen Seilbahn und einem Schlepplift auf. Dies soll 25 Mio. Euro kosten.

Laut Gletscherbahnen-Geschäftsführerin Beate Rubatscher-Larcher habe man bei den aktuellen Planungen im Pitztal auf bereits bestehende Konzepte vom Zusammenschluss mit dem Ötztal zurückgreifen können. Bei einer Volksbefragung wurde dieser mehrheitlich abgelehnt. Für das beendete UVP-Verfahren seien aber schon vier Mio. Euro investiert worden, so die Geschäftsführerin. Sie zeigte sich überzeugt, dass diesmal eine Genehmigung erteilt werde. Der technische Geschäftsführer, Franz Wackernell, kündigte an, dass es für die Projekte im Kauner- und Pitztal keine Grabungsarbeiten und Beschneiungsanlagen brauche.

Bei den Grünen schrillten ob der Ausbaupläne im Pitztal alle Alarmglocken und sie sprachen von einer “wilden Gletscherehe”. Immerhin ende der neue Lift “100 Meter Luftlinie vor seinem Ötztaler Pendant”. “Wer glaubt, dass dort dauerhaft Schluss sein wird, der glaubt wahrscheinlich auch ans Christkind”, sagte Klubobmann Gebi Mair in einer Aussendung. Er ortete eine Vollerschließung des Linken Fernerkogels, und damit “80 Prozent der Skiflächen des von der Bevölkerung in einem Referendum abgelehnten Projektes”. Er befürchtete indes erneute Sprengungen im Gratbereich. Es werde nun versucht, “das Projekt unterhalb der Schwelle der Umweltverträglichkeitsprüfung kleinzurechnen”, so Mair, der darin die schwarz-rote Landesregierung und ihr Bekenntnis zum “Gletscher- und Klimaschutz” auf die Probe gestellt sah.

APA/Red.

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