Pizza: wer hat’s erfunden?

Pizza-Krieg? Eine gewagte Behauptung lässt in Neapel die Wogen hochgehen. Ausgerechnet zwei US-Regionen, Chicago und der Staat New Jersey, beanspruchten am "National Pizza Day" den Titel "World Capital of Pizza". Eine Entrüstung.
© Wikimedia Commons

Freilich, mit einem Konsum von 13 Kilogramm Pizza pro Person und Jahr sind die US-Amerikaner auf jeden Fall führend, was die Menge betrifft. Da sind die Italiener mit gerade mal 7,6 Kilo pro Kopf deutlich abgeschlagen. Aber reicht Quantität für den Titelanspruch? Ja, wenn es nach Phil Murphy, dem Gouverneur von New Jersey geht, und untermauert das in einem Online-Video mit der Ansage “Jersey. Pizza. Nummer 1″. Die Stadt Chicago wiederum ließ über ihren offiziellen Twitter-Account ausrichten, sie wären “Stolz darauf, die Pizzahauptstadt der Welt zu sein”.

Prompt folgte aus Neapel die Replik: 2017 wurde neapolitanische Pizza von der UNESCO als “immaterielles Erbe” der Welt anerkannt, jede andere Behauptung wäre “kulturelle Aneignung”. Die Neapolitaner selbst sehen das etwas humorvoller. “Kommt nach Napoli, US-Freunde”, lud beispielsweise Salvatore Esposito, neapolitanischer Schauspieler, alle Amerikaner ein. Pizza versteht sich in Italien nicht nur als weltweites Markenzeichen der italienischen Küche, sondern ist auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Mehr als 127.000 Lokale landesweit servieren das runde Glück, das de facto auch Bestandteil der nationalen Identität in Rot-Weiß-Grün ist. Dafür sprechen laut Zahlen vor der Covid-19-Epidemie mehr als 8 Millionen verkaufte Pizzen – pro Tag!

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