Bereits im Februar 2020 wollte der Investor David Neeleman seine Anteile an der portugiesischen Fluglinie Tap verkaufen. Laut den Medien vor Ort gehörte Lufthansa damals zu den Interessenten. Allerdings beendete der Ausbruch der Covid-19-Pandemie die Umsetzung – Neeleman stieg im Höhepunkt der Pandemie trotzdem bei Tap aus. Dadurch besitzt der Staat wieder 92 Prozent der Anteile.
Doch schon vor Jahresfrist begann die Regierung an einen schrittweisen Ausstieg zu denken und schmiedeten Pläne, eine Minderheit von Tap an Lufthansa oder Air France-KLM zu verkaufen. Allerdings war dies damals nicht möglich, da beide Unternehmen wegen der erhaltenen Staatshilfen keine Firmen kaufen durften.
Nun stehen die Pläne erneut im Raum. Wie die Zeitung Expresso berichtet, will der Staat die Fluglinie wieder verkaufen – auch Lufthansa und Air France-KLM stünden als Abnehmer zur Auswahl. Favorisiert wird offenbar ein Verkauf von mindestens der Hälfte von Tap – innerhalb der portugiesischen Regierung wären einige Leute aber auch bereit alle staatlichen Anteile abzustoßen.
Als Käufer nicht in Betracht kommt die IAG, die Mutter von British Airways und Iberia. Grund dafür ist die Marktkonzentration Richtung Südamerika und auch auf der iberischen Halbinsel wäre sie erst recht nach dem IAG-Einstieg bei Air Europa viel zu hoch. Sohin würden die Wettbewerbshüter einem derartigen Deal so nicht zustimmen. In Lissabon scheint man den Verkauf offenbar noch dieses Jahr in die Wege zu leiten. Wie Expresso berichtet, soll die Überlassung Anfang 2023 abgeschlossen werden.
PA/ Red.
