Rewe hilft Reisebüros bei Stornierungen

Der Konzern erwartet sich von der Regierung eine Liste der 2020 bereisbaren Länder.
© Pixabay

Der Rewe-Konzern vertreibt selbst Reisen als Billa-Reisen, ITS-Reisen und Jahn-Reisen sowohl direkt an Kunden als auch an Reisebüropartner. In der derzeitigen Situation der Coronakrise hilft er den Reisebüros, wie Vertriebsleiter Bernd Stoisser in folgendem Interview verrät:

FaktuM: Es ist angedacht, Gutscheine Kunden auszuhändigen, die schon gebucht haben, aber dessen Reise jetzt nicht stattfindet. Nun ist das aber nicht besonders gut. Denn wenn ein Reisebüro in Konkurs geht, gibt es keine Haftung für diese Gutscheine. Was sagen sie dazu?

Stoisser: Ja, das ist meiner Meinung nach auch so in Ordnung. Jeder Gutschein, der abgegeben wird, statt Bargeld, sollte insolvenzversichert sein, und das ist im klassischen Reisebürobetrieb nicht der Fall. Daher finde ich es gut, dass schon sehr sorgfältig darüber nachgedacht wird, eine gute Lösung freizugeben von Seiten der EU. Die Gutschein-Idee ist meiner Meinung nach eher in Richtung Veranstalter gedacht.

FaktuM: Machen Sie jetzt etwas Besonderes für die Reisebüros? Sie hoffen natürlich, dass sie zumindest in Herbst wieder Reisen anbieten können. Wie schaut das aus?

Stoisser: Selbstverständlich hoffen wir, dass wir zeitnah wieder Reisen anbieten können. Dazu wünschen wir uns, dass es bald eine Liste von den Behörden geben wird, ab wann welche Länder wieder bereisbar sind. Denn dann können wir uns sehr rasch auf diese Länder konzentrieren. Momentan ist leider noch alles sehr in Schwebe, außer was das Reiseland Österreich betrifft. Es ist beispielsweise noch nicht klar, ob Griechenland ab Juli bereisbar ist oder nicht.

Noch zu der Gutschein-Problematik: Wir bieten sowohl den Direktkunden als auch den Reisebüro-Kunden an, dass sie bis Ende August mit den normalen Stornobedingungen (das sind 20 Prozent der Gebühren) Reisen wieder stornieren können. Diese Stornogebühren werden aber als Guthaben für die nächste Reise bis 31. Oktober 2021 anerkannt. Also wenn einer jetzt schon genau weiss, dass er heuer nicht mehr verreisen will, bekommt er die Stornogebühr für die gebuchte Reise als Guthaben für die nächste Reise 2021 gutgeschrieben. Damit geben wir den Kunden und den Reisebüros etwas Planungssicherheit. Für die Reisebüros ist das auch gut, denn sie bekommen für ihre Stornogebühren die volle Provision. Außerdem haben sie eine Kundenbindung, denn der Kunde mit dem Guthaben will ja wieder eine Reise buchen, nur halt ein Jahr später.

Das Wichtigste ist für mich, dass möglichst bald eine Liste herausgebracht wird mit den Ländern, die ab einem gewissen Zeitpunkt wieder bereist werden können. Denn dann kann man wieder mit dem Marketing und Vertrieb beginnen.

FaktuM: Herzlichen Dank für das Gespräch.

red

Gefällt Ihnen der Beitrag?
Facebook
Twitter
LinkedIn
Telegram
WhatsApp
Email
WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner