90 Millionen Euro Sparpaket geplant

Bei Austrian Airlines drücken Billigflieger-Schwemme und die gestiegenen Kerosinkosten auf die Ticketpreise und somit auf das Ergebnis.
© Austrian Airlines

Wie FaktuM berichtete, verabschiedet sich die Austrian Airlines von ihrem Ziel, heuer einen Gewinn zu schreiben. Man könne rote Zahlen im Gesamtjahr 2019 nicht mehr ausschließen, erklärte AUA-Finanzchef Wolfgang Jani heute (7.11.) in einer Aussendung. Die Rückkehr in die Gewinnzone wolle die Lufthansa-Tochter durch ein 90 Mio. Euro schweres Sparpaket schaffen.

Nach neun Monaten ist der bereinigte operative Gewinn (Ebit) um 85 Prozent, von 110 auf 17 Mio. Euro, eingebrochen. In den Sommermonaten, dem dritten Quartal, lag das Ergebnis bei 70 Mio. Euro, um 33 Prozent unter dem des Vorjahreszeitraums. Während die Erlöse in den ersten drei Quartal um zwei Prozent auf 1,696 Mrd. Euro sanken, stiegen die Kosten um vier Prozent auf 1,679 Mrd. Euro. Die Kerosinrechnung alleine ist den Angaben zufolge heuer bisher um 47 Mio. Euro höher ausgefallen, das ist ein Anstieg um 14 Prozent.

“Die Billigflieger-Schwemme und die gestiegenen Kerosinkosten drücken auf die Ticketpreise und somit auf unser Ergebnis”, erklärte Jani. Der AUA-Vorstand verschärft deshalb seinen Sparkurs. Anstatt 30 Mio. Euro sollen nun die Personal- und Sachkosten bis Ende 2021 jährlich um 90 Mio. Euro gesenkt werden. Über Details will die AUA zu Mittag in einer Pressekonferenz in Schwechat informieren. Es wird erwartet, dass die AUA Mitarbeiter abbaut. Von mehr als 500 war zuletzt die Rede. Aktuell hat das Unternehmen 7.038 Mitarbeiter, vor einem Jahr waren es noch 7.104.

Sparprogramm von Lufthansa verordent

Der Hintergrund ist: Die Lufthansa legte wegen des anhaltenden Gewinnschwunds bei ihren Töchtern Austrian Airlines und Brussels Airlines sowie im Frachtgeschäft ein Sparprogramm auf. Da das Marktumfeld immer schwieriger werde, müssten die Gesellschaften mit geringem Gewinn oder Verlust ihre Leistung verbessern, erklärte der Finanzchef des deutschen AUA-Mutterkonzerns, Ulrik Svensson, dazu.

Die AUA soll, wie eingangs angeführt, bis Ende 2021 jährlich 90 Mio. Euro an Personal- und Sachkosten einsparen. Konzernweit sank das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) trotz eines leichten Umsatzanstiegs von Juli bis September gegenüber dem Vorjahreszeitraum um acht Prozent auf knapp 1,3 Milliarden Euro. Höhere Kosten für Treibstoff und der Preiskampf in Europa hätten belastet, bestätigte die Lufthansa.

Für das Gesamtjahr erwartet der DAX-Konzern eine Ebit-Marge von 5,5 bis 6,5 Prozent, was einem bereinigten Ergebnis zwischen 2,0 und 2,4 Milliarden Euro entspricht – gegenüber dem Vorjahr wäre das ein Rückgang um 14 bis 28,5 Prozent. Die Gewinnerwartung für die Frachttochter Lufthansa Cargo schraubte die Lufthansa zurück auf eine Rendite von null bis zwei Prozent von vier bis sechs Prozent.

Insgesamt will die Lufthansa trotz des Flugbegleiter-Streiks und des Preiskampfes im Europaverkehr aber keine weiteren Abstriche bei ihrem Gewinnziel machen, heißt es in der Aussendung. Zumal Vorstandschef Carsten Spohr sein Gewinnziel bereits Ende Juni gekappt hatte.

 

PA/APA/red

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