Kritik an Staatshilfe für Flybe

British-Airways-Eigentümer IAG ortet Missbrauch öffentlicher Gelder.
© www.flybe.com

Die British Airways-Eigentümerin IAG hat Beschwerde bei der Europäischen Union wegen der Unterstützung der angeschlagenen Regional-Fluggesellschaft Flybe durch die britische Regierung eingereicht (FaktuM berichtete). Zuvor hatte IAG-Chef Willie Walsh den Rettungsplan als “eklatanten Missbrauch öffentlicher Gelder” kritisiert.

Die EU-Wettbewerbshüter forderte IAG am Mittwoch (18.1.2020) dazu auf zu prüfen, ob die Unterstützung für Flybe ein Verstoß gegen die EU-Vorschriften für staatliche Beihilfen ist. Die EU-Kommission erklärte unterdessen ihre Bereitschaft, mit der britischen Regierung über Flybe zu sprechen.

Die britische Regierung hatte am Tag davor angekündigt, sich an einem Rettungspaket für Flybe zu beteiligen, um den Betrieb der Airline mit rund 2.000 Beschäftigten aufrechtzuerhalten. Details des Deals wurden nicht bekanntgegeben. Flybe befördert jährlich rund acht Millionen Passagiere und bedient 71 Flughäfen in Großbritannien und auf dem Kontinent. Sie war in dem einnahmenschwachen Wintergeschäft finanziell an ihre Belastungsgrenze gekommen.

Flybe wurde 2019 von einem Konsortium unter Beteilung des British-Airways-Rivalen Virgin Atlantic übernommen.

Zu den Fluggesellschaften von IAG zählen neben British Airways auch die spanische Iberia, Aer Lingus sowie Vueling.

Gemäß den Vorschriften der EU können Regierungen zwar staatliche Beihilfen gewähren, jedoch nur mit Genehmigung der EU-Kommission. Großbritannien will zwar am 31. Jänner 2020 die Europäische Union verlassen, wird sich dann aber noch in einer fast ein Jahr dauernden Übergangsphase befinden, innerhalb derer es sich weiterhin an die EU-Vorschriften halten muss.

APA/Reuters/red

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