Russland-Flugverbot bremst Frankreichs Umsatz mit Touristen aus China

Tourismussektor klagt über zu wenige Flugverbindungen zwischen China und Paris
©pexels

Die Region Paris und der Tourismussektor klagen über zu wenige Flugverbindungen zwischen China und der französischen Hauptstadt, wodurch Besucherinnen und Besucher sowie hohe Einnahmen ausbleiben. Die Präsidentin der Hauptstadtregion Île-de-France, Valérie Pécresse, rief den Staat und die Fluglinie Air France dazu auf, mehr Flüge zu ermöglichen, berichtete die Zeitung Le Parisien am Donnerstag 4. Mai.

Zuvor hatten sich die Hotelkette Accor, das Kaufhaus Galeries Lafayette, der Tourismus-Konzern Club Med und die Pariser Flughafengesellschaft an Präsident Emmanuel Macron gewandt, wie die Zeitung Les Echos berichtet hatte.

Als Grund für die beschränkte Zahl von Flügen wird der Ukraine-Krieg mit einem Verbot für europäische Airlines genannt, Russland zu überfliegen. Statt 32 wöchentlicher Flüge nach China vor der Corona-Pandemie erhöhe Air Francedie Zahl der Verbindungen ab Juli nur auf 14. Wie ein Air-France-Sprecher der Zeitung sagte, führe das Verbot des russischen Luftraums zu einer zeit- und kostenaufwendigen Umleitung der Flüge. Für chinesische Airlines gilt so ein Verbot nicht. Damit mehr Chinesen nach Frankreich fliegen können, müsste vom Grundsatz abgewichen werden, dass die Airlines beider Länder jeweils gleich viele Flüge anbieten und chinesische Gesellschaften müssten öfter fliegen dürfen, schrieb Le Parisien.

Touristen aus China sind in Frankreich und Paris als besonders zahlungsfreudig bekannt, berichtete Les Echos. Vor allem in Hotels und Geschäften des Luxus-Segments machten sie bis zu 30 Prozent des Umsatzes aus. In den Geschäften des Pariser Flughafens entfielen vor der Coronakrise 32 Prozent des Umsatzes auf Menschen aus China, sie gaben dort zehn Mal so viel aus wie amerikanische Gäste. Die französische Tourismusagentur im Ausland (Atout France) rechnete vor, dass 2019 zwar lediglich drei Prozent der Aufenthalte auf Chinesen entfielen, allerdings sieben Prozent des Umsatzes.

APA/Red.

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