Schneeflaute: Umweltlandesrat Kaineder gegen neue Lifte unter 1.000 Meter Seehöhe

"Schon gar nicht mit öffentlichem Geld" - Forderung nach Ganzjahreskonzepten
©unsplash

Am Feuerkogel wurde am 2. Jänner eine Maximaltemperatur von 13,4 Grad Celsius gemessen – auf 1.600 Metern!

Angesichts des laut Meteorologen wärmsten Jahreswechsels seit Messbeginn und Bildern von Skifahrern, die schmale weiße Bänder entlangfahren, fordert der oberösterreichische Umweltlandesrat Stefan Kaineder (Grüne), den Wintertourismus “neu zu denken”. So würde er neue Skilifte unter 1.000 Metern Seehöhe nicht mehr – und “schon gar nicht mit öffentlichem Geld”– zulassen, zudem müsse man ganzjahrestaugliche Konzepte von Projektwerbern einfordern.

Es werde auch weiterhin schneereiche Winter geben, aber deutlich seltener als früher, erläuterte der Meteorologe Alexander Ohms von GeoSphere Austria in einer Pressekonferenz am Dienstag. Die Zeit, in der es kalt genug ist, um Kunstschnee zu erzeugen, werde bis Mitte des Jahrhunderts um 30 Prozent zurückgehen, prognostiziert er. Noch nie sei ein Jahresbeginn in Österreich so warm gewesen wie heuer, so Ohms. Als Beispiel nannte er den Feuerkogel, wo am 2. Jänner auf ca. 1.600 Metern eine Maximaltemperatur von 13,4 Grad Celsius gemessen wurde, das entspreche einem heißen Juli- oder Augusttag.

Für Kaineder sind Projekte wie eine geplante Skischaukel in Vorderstoder mit Skipisten in einer Seehöhe von 750 bis 1.200 Metern oder ein geplantes nordisches Zentrum auf 800 Metern in Weigetschlag im Mühlviertel daher “aus der Zeit gefallen”. Er ortet ein “strukturelles Ausblenden des Klimawandels”. Die Raumordnung müsse hier stringenter werden – sowohl was die Widmungen entsprechender Flächen angehe als auch bei der Genehmigung von Projekten in tiefen Lagen.

APA/Red.

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