Schweiz stellt sich WESTbahn-Plänen entgegen

Die WESTbahn stößt beim Versuch, ihre Verbindungen bis nach Zürich auszubauen, auf wenig Kooperationsbereitschaft seitens der Schweiz.
©pixabay

Nachdem die WESTbahn kürzlich erst ihre Flotte aufgestockt und eine Verbindung nach München angekündigt hat, will das Bahnunternehmen nun weiter expandieren.

Die österreichische Bahngesellschaft WESTbahn plant, innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahren ihre Verbindungen, mit denen sie aktuell nur Personen zwischen Wien und Salzburg befördern, bis in die Schweiz auszuweiten. Konkret soll es eine neue Bahnlinie von Wien über Salzburg, München und Bregenz nach Zürich geben. Der erste Schritt ist bereits getan: Ab kommenden Dezember fahren einige Züge von Wien bis nach München und retour, auch eine Weiterfahrt bis nach Bregenz wäre nun zumindest rein technisch möglich. Doch die Schweiz stellt sich bezüglich eines Ausbaus bis nach Zürich quer.

Bereits im Juni hat sich die Schweizer Regierung gegen eine Netzöffnung für internationale Bahnunternehmen ausgesprochen, da der Nutzen laut dem Schweizer Verkehrsministerium zu gering sei. Dem stimmt auch die staatliche Schweizer Bahn SBB zu und ergänzte, dass das Schienennetz inklusive des Güter- und Regionalverkehrs auch schon ohne Marktöffnung vollkommen ausgelastet sei. Auf einen Ausbau der internationalen Bahnverbindungen sei man nicht vorbereitet.

Möglicher Interessenkonflikt

Benedikt Weibel, der Aufsichtspräsident der WESTbahn-Muttergesellschaft Rail Holding, will Konflikte mit seinem früheren Arbeitgeber SBB, bei dem er ebenfalls die Führungsposition eingenommen hatte, vermeiden. Einem Ausbau des WESTbahn-Angebotes bis nach Zürich stehe er kritisch gegenüber. Es hätte zwar bereits Gespräche diesbezüglich mit der SBB gegeben, jedoch kam man bisher zu keinem Entschluss. Zudem befürchtet er Widerstand von der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB), falls die SBB tatsächlich eine Kooperation mit deren Konkurrenten eingehe.

APA/Red./LBi

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