Spar- und Gewinnziele bei Lufthansa

Kosten sollen bis 2024 sinken
© Lufthansa, Oliver Roesler

Bereits im Mai hatte die AUA– Mutter Lufthansa angekündigt die Kapitalerhöhung in Angriff zu nehmen. Nun umwirbt sie ihre Investoren mit neuen Spar- und Gewinnzielen. Die Airlines erklärte am Montag in einer Pflichtmitteilung, dass zur Vorbereitung vier Banken beauftragt worden sind. Man will bis 2024 operative Rendite von mindestens acht Prozent des Umsatzes erzielen. Dazu sollen bis 2024 die Kosten um rund 3,5 Milliarden Euro im Vergleich zu 2019 sinken.

Aufgrund der Corona- Krise war die Lufthansa in Existenznot geraten und musste mit einem Finanzrahmen von neun Milliarden Euro von Deutschland und anderen Sitzländern gestützt werden. Sobald der Zugang zum Kapitalmarkt wieder möglich war, besorgte sich das Unternehmen über Anleihen Geld, um damit die staatliche Hilfe zurückzuzahlen. Auf der Hauptversammlung in Mai haben Aktionäre der Lufthansa zugestimmt Kapital in Höhe von 5,5 Milliarden aufzunehmen. Der staatliche Wirtschaftsstabilisierungsfonds, der mit 20 Prozent an der Lufthansa beteiligt ist, wird voraussichtlich bei der Kapitalerhöhung mitziehen. Allerdings ohne dafür zusätzliches Geld des Steuerzahlers auszugeben, heißt es. 

Rückzahlung früher als geplant

Deutschland entfielen insgesamt 6,8 Milliarden Euro des staatlichen Rettungspakets für die Lufthansa. Davon hat die Airline- Gruppe derzeit zirka zwei Milliarden Euro in Anspruch genommen und das zur Hälfte mit dem Geld aus neuen Anleihen schon wieder getilgt, sodass die Lufthansa dem Staat derzeit rund eine Milliarde Euro schuldet. Sollte die Kapitalerhöhung um drei Milliarden gelingen, könnte diese Summe schon früher als geplant zurückgezahlt werden. Bisher war angemacht, die Staatshilfe bis 2023 zu tilgen. Damit könnte sich die Lufthansa von Auflagen befreien, die sie im Gegenzug für die staatliche Hilfe einhalten mussten. Dazu gehört das Verbot, Dividende an Aktionäre zu zahlen oder Zinsen an Anleihebesitzer sowie Bonuszahlungen an Führungskräfte. 

Der MDax- Konzern kündigte zugleich ein Gewinnziel für 2024 an, wenn die Luftfahrt nach Brancheneinschätzung das Vorkrisenniveau wieder erreicht. Die bereinigte operative Marge soll dann mindestens acht Prozent vom Umsatz erreichen und die Kapitalrendite mindestens zehn Prozent. Um profitabler zu werden, muss die Lufthansa die Kosten stark senken: „Neben der Senkung der Kosten ist die Lufthansa Group fest entschlossen, ihre Transformation zu beschleunigen, um gestärkt aus der Krise hervorzugehen und Chancen für profitables Wachstum zu nutzen“, erklärte der Konzern.

Weiterer Stellenabbau

Dafür will die Airline- Gruppe noch stärker umbauen. Diese Veränderung geht einher mit einem weiterem Personalabbau. Gut die Hälfte der 3,5 Milliarden Euro Kostensenkung sollen durch die niedrigeren Personalkosten erreicht werden. Die Hälfte davon sei schon erreicht, aufgrund der Trennung von 26.000 Mitarbeitern seit Ausbruch der Krise. In Deutschland soll daher die Beschäftigungszahl nochmals um 10.000 Stellen reduziert werden, so dass ingesamt noch rund 100.000 Mitarbeiter bleiben. 

APA/ Red.

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