St. Wolfgang will Badeplatz gegen maximale Verbauung schützen

Neuplanungsgebiet soll maximaler Verbauung Riegel vorschieben - Bacherlwiese soll erhalten bleiben
©unsplash

In St. Wolfgang (Bezirk Gmunden) kommt Bewegung in die Pläne für die sogenannte Bacherlwiese neben dem Seecamping Appesbach am Nordostufer des Sees. Derzeit hat eine einheimische Hoteliersfamilie einen Neubau dort beantragt. Die Bürgerinitiative St. Wolfgang fordert in einer Petition “Nein zur maximalen Verbauung der Bacherlwiese”, die auch Bürgermeister Franz Eisl (ÖVP) sowie Gemeinderatsmitglieder unterzeichnet haben, hieß es in einer Aussendung der Gemeinde am Montag.

2006 gab es bereits eine Genehmigung für ein fünfgeschoßiges Hotelprojekt samt Park- und Seminarbereich eines internationalen Unternehmens, das aber nie zustande kam. Das Baurecht auf der rund 40.000 Quadratmeter großen Wiese sei dann auf die Wohut Wolfgangsee Hotel und Tourismus GmbH übergegangen. Diese beantragte im November 2022 ihren Neubau – ein dreigeschoßiges Hotel mit Nebengebäuden – naturschutzrechtlich bei der Bezirkshauptmannschaft Gmunden. Werde nun ohne weiteres das kleinere Projekt genehmigt, stehen Tür und Tor für einen sukzessiven Ausbau bis hin zur ursprünglich genehmigten Größe offen. Dies wollen Bürgerinitiative und Gemeinde verhindern und auch die oö. Umweltanwaltschaft, die das Bauvorhaben nicht positiv beurteilte, sieht diese Gefahr.

“Mit dem derzeitigen Raumordnungsrahmen würde der gegenständliche Bereich früher oder später maximal verbaut – unabhängig davon, wie wenig oder viel das derzeit vorliegende Projekt von dieser Maximalvariante jetzt konsumiert”, führte die Oö. Umweltanwaltschaft in ihrer Stellungnahme aus. Aus ihrer Sicht sei daher zuerst ein Neuplanungsgebiet zu verordnen, Flächenwidmung und Bebauungsplanung auf den Stand der Zeit zu bringen, die Verkehrssituation und die damit verbundenen Planungen zu adaptieren und erst dann ein der Landschaft besser angepasstes Projekt abzuwickeln. Sie stellte den Antrag das gegenständliche Naturschutzverfahren solange auszusetzen.

Die Gemeinde arbeitet an der Erstellung eines Neuplanungsgebiets. Im Gemeinderat im Juni oder Juli soll es zu einer entsprechenden Beschlussfassung kommen. Die Bürgerinitiative kann mit Stand 15. Mai auf rund 1.170 Unterstützende, 371 aus St. Wolfgang, verweisen. Ziel sei es, ein Monster-Hotelprojekt am Seeufer zu verhindern und den 2021 geschaffenen öffentlichen Badeplatz zu erhalten. Derzeit werde dieser jährlich verpachtet, hier trachte man nach einer langfristige Vereinbarung, hieß es aus der Gemeinde.

APA/Red.

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