Tirol und Vorarlberg bilden “Westachse” bei Bahninfrastrukturausbau

Neue Nahverkehrszüge rollen bald in beiden Bundesländern
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Gespräche über Verbesserungen wegen geplanter Sanierungssperren des “Deutschen Ecks” laufen

Die Verkehrslandesräte von Tirol und Vorarlberg, Rene Zumtobel (SPÖ) und Daniel Zadra (Grüne), wollen sich gemeinsam für die Attraktivierung der Bahninfrastruktur in ihren Bundesländern einsetzen. Sie zeigten sich am Freitag zuversichtlich, was den Ausbau des “Klosterbogens” bei Braz (Bez. Bludenz) ab 2026 angeht, als Vision verfolge man zudem den zweigleisigen Ausbau der Arlbergstrecke. Zunächst sollen aber in beiden Ländern neue Nahverkehrszüge rollen.

Auf Vorarlbergs Schienen sind bereits seit dem Fahrplanwechsel im Dezember erste Garnituren der neuen Version des “Siemens Desiro ML” unterwegs. Momentan sind es laut Zadra vier, bis Oktober sollen alle 21 bestellten Garnituren in Dienst gestellt sein. Sie bieten mehr Platz, mehr Barrierefreiheit und sind saisonal adaptierbar, etwa für den Transport von Ski oder Fahrrädern. Die Rückmeldungen der Fahrgäste seien bisher durchwegs positiv, so Zadra. Ab Herbst werden in Tirol erste neue Nahverkehrszüge rollen, insgesamt sind dort 20 Garnituren vorgesehen. Man brauche diese dringend für den ÖPNV-Ausbau, betonte Zumtobel, denn die Zahl der Jahreskartenbesitzer steige auch in Tirol stetig, derzeit seien es knapp unter 150.000. Man blicke daher mit Interesse nach Vorarlberg.

Es sei essenziell, bei der Ertüchtigung der Bahninfrastruktur vor und hinter dem Arlberg eng zusammenzuarbeiten, “auch über Parteigrenzen hinweg”, sagte Zadra nach dem Arbeitsgespräch in Bregenz. Schließlich hätten Projekte auf einer Seite immer große Auswirkungen auf die andere Seite. Zumtobel betonte, man werde sich beim Bund weiter für den zweigleisigen Ausbau im Tiroler Oberland einsetzen. Derzeit ist die Arlbergbahnstrecke nur eingleisig, ein zweigleisiger Ausbau würde kürzere Fahrzeiten und mehr Stabilität im Fahrplan bringen, betonten die Landesräte.

Zusammenarbeiten will man auch, was die geplanten Sperren der “Deutsche Bahn” (DB) zur Sanierung des “Deutschen Ecks”, der Strecke zwischen Salzburg und Kufstein über deutsches Gebiet, angeht. Die DB Netz AG beabsichtigt zum Unmut der westlichen Bundesländer, die Korridorstrecke an neun Wochenenden im März und April zu sperren, auch an reisestarken Wochenenden. Man sei “guter Hoffnung”, dass sich eine Lösung finden werde, bzw. dass zumindest am Osterwochenende keine Sperre erfolgen wird, so Zadra. Derzeit liefen dazu Gespräche der österreichischen Eisenbahnunternehmen mit der DB Netz.

APA/Red.

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