Tiroler WK fordert Erhöhung des Saisonkontingents im Tourismus

Verwiesen wird auf die derzeit 6.700 unbesetzte Stellen in Tirols Tourismusbetrieben

Die Tiroler Wirtschaftskammer drängt massiv auf eine Erhöhung des Saisonkontingents oder eine Aufhebung der zahlenmäßigen Obergrenze im Tourismus, um dem “akuten Mitarbeitermangel” Herr zu werden. 602 Anträge auf Beschäftigung von Drittstaatsangehörigen würden vorliegen, das Saisonkontingent von 709 Personen sei aber bereits ausgeschöpft. Der schwarze WK-Präsident Christoph Walser forderte die Politik daher auf, für ein Ende des “starren Saisonkontingents” zu sorgen.

Denn aus jetziger Sicht würden die – mit Ende November – 602 Anträge mit ebensovielen Ablehnungen enden. Die betroffenen Drittstaatsangehörigen würden teils seit Monaten auf ein “Go” warten und könnten am nächsten Tag als Saisonniers in den Tiroler Betrieben zu arbeiten beginnen und damit für Entlastung sorgen, betonte Walser in einer Aussendung. “Wenn die Politik nicht schnell reagiert und das Kontingent angesichts der dramatischen Lage zumindest erhöht, sind diese Interessenten verloren – sie treten dann einen Job in einem anderen Land an, in dem sie willkommen sind”, assistierte der Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Tiroler Wirtschaftskammer, Alois Rainer. Dabei sei eine Erhöhung des Kontingents nur die zweitbeste Lösung ist. Die beste wäre eine Aufhebung der zahlenmäßigen Obergrenze – “wenn zuerst seitens des AMS ein Ersatzkraftverfahren durchgeführt wird und sich herausstellt, dass die betreffende Stelle nicht über den heimischen Arbeitsmarkt zu besetzen ist”, so Rainer.

Alle Kontingentmitarbeiter seien kontrolliert und befristet in Tirol. Kein einziger Saisonnier nehme einem Inländer einen Arbeitsplatz weg, sahen Walser und Rainer keinen sachlichen Grund, weshalb es nicht zu den von ihnen geforderten Maßnahmen kommen solle. Die Lage sei jedenfalls dramatisch: Derzeit seien geschätzte 6.700 Stellen in Tirols Tourismusbetrieben unbesetzt – “und das zum Start in eine vielversprechende Wintersaison.” “Bevor aufgrund fehlender Qualität das Image Tirols als Tourismusland ruiniert ist, muss die Politik endlich handeln und den künstlichen Engpass beseitigen”, mahnten die Kämmerer ein.

APA/Red.

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